12. - 15.10.2023 - 21. Station: Akhaltsikhe

Ort: Old House, Akhaltsikhe, Georgien


Wir werden herzlich von einer Familie willkommen geheißen und beziehen ein recht kleines Zimmer im Obergeschoss. Das Wohnzimmer teilt die Familie mit uns. Es ist auch der einzige beheizte Raum im Haus.
 

Da es schon spät ist und wir noch nichts gegessen haben erkundigen wir uns nach einer guten Möglichkeit zu Abend zu essen. Wir bekommen ein Restaurant empfohlen, das wir auch gut zu Fuß erreichen können. Das Restaurant ist wirklich gut. Wir bekommen sehr leckeres Essen zu einem lokal üblichen Preis. Anschließend gehen wir zurück und sitzen noch eine Weile mit unseren Gastgebern im Wohnzimmer. Der dreijährige Sohn Saba und die neunjährige Tochter Tekla sind ebenfalls noch wach und so bleiben auch unsere beiden noch da und spielen ein wenig mit Sabas Spielsachen. Wir erfahren, dass auch diese Familie das Schicksal vieler georgischer Familien teilt. Der Vater ist in den USA um Geld zu verdienen und kennt seine Kinder nur über Videotelefonate. In Georgien gibt es einfach zu wenig ordentlich bezahlte Jobs. Die Mutter führt den Haushalt und die Zimmervermietung, der Tourismus bringt wenigstens ein wenig zusätzliches Geld ein. Außerdem sind noch der Opa und die Tante im Haus. 

Am nächsten Tag möchten die Kinder nach dem üppigen Frühstück noch ein wenig im Wohnzimmer spielen. Wir fühlen uns so wohl, dass wir direkt verlängern und drei Nächte in Akhaltsikhe bleiben. 

Nach einem kurzen Mittagssnack erkunden wir die Burg. Sie ist recht frisch restauriert und wirklich beeindruckend. Wir haben das Glück, dass just an dem Abend eine Art Folklore-Festival einer lokalen Musikschule stattfindet und wir uns einige Beiträge anschauen können. Am Abend sind wir wieder zu Hause und gehen etwas eher ins Bett. 

Von der Familie wird uns ein Besuch des Sapara-Klosters empfohlen. Wir folgen der Empfehlung und besuchen das Kloster. Es lohnt sich und auch die Kinder finden die Kirche schön und kommen mit hinein. 

Auf dem Rückweg finden wir noch ein nettes Plätzchen, um das Zelt kurz aufzubauen und durchzulüften. Beim letzten Einpacken, waren wir nicht sicher, ob es schon vollständig durchgetrocknet war. Es ist alles in Ordnung und gegen Abend kommen wir wieder in unserer Unterkunft an.

Wir verbringen unsere letzte Nacht in Georgien – zumindest für diese Reise und packen morgens recht früh das Auto. Los geht's in Richtung Türkei. 



Das Wohnzimmer ist der einzig beheitze Raum des Hauses und zentraler Treffpunkt mit der Familie.

Die Burg ist ...

... das Wahrzeichen Akhaltsikhes ...

... und wunderschön renoviert.

Wir stolpern über ein Musik-/Folklore-Festival.

Das gemeinsame Erkunden der Burg macht auch den Kindern Spaß.

Im hinteren Teil der Burg befindet sich das Stadtmuseum.

Auch hier liegt der erste Schnee auf den Bergkuppen des Kleinen Kaukasus'.

Auf Empfehlung unserer Gastgeber schauen wir uns das Sapara-Kloster an, das uns allen gut gefällt. 

Auf dem Rückweg finden wir noch ein Plätzchen zum Zelt durchlüften. Die Kinder spielen auf der  Bergkuppe, auf der noch die Reste einer alten Kirche zu sehen sind.

Cris nutzt die Zeit und fotografiert ein Schwarzkehlchen.

07.-12.10.2023 - 21. Etappe


Start: Dedoplitskaro, Georgien

Zwischenstop 1: Guest House Mironichi, Sighnaghi, Georgien

Zwischenstop 2: Hotel Sachveno, Tbilisi, Georgien 

Ziel: Old House, Akhaltsikhe, Georgien


Von Dedoplitskaro aus sind die Straßen bis Sighnaghi glücklicherweise in gutem Zustand, so dass wir dieses Teilstück trotz defekter Federung an der Hinterachse gut bewältigen können. Wir haben im Nationalpark den Tipp bekommen, dass es in Znori, einem Nachbarort von Sighnaghi, Werkstätten geben soll. Wir nehmen den kleinen Umweg in Kauf, entscheiden aber beim Anblick der vielen kleinen Werkstätten, lieber nochmal in unserer Unterkunft nachzufragen, an wen wir uns sinnvollerweise wenden. 

Wir machen ein frühes Abendessen und kommen bald darauf in Sighnaghi an. Dort fahren wir noch eine Runde durch den Ort und schauen, ob wir nicht irgendwo das Auto der Familie sehen, die wir im Waschlowani Nationalpark kennengelernt und mit denen wir nicht direkt die Kontaktdaten ausgetauscht haben – leider ohne Erfolg.

Bei unserer Ankunft im Guest House Mironichi werden wir herzlich begrüßt. Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, braucht Johann noch eine Runde Bewegung und macht mit Cris noch einen Spaziergang durch den Ort – leider wieder keine Spur der anderen Familie.
 

Am Morgen fragen wir unsere Gastgeber bezüglich Werkstatt und bekommen zur Antwort, dass sie selbst, solange das Auto noch fahrtüchtig ist, immer nach Tbilisi fahren. Dort empfehlen sie uns die gleiche Werkstatt, zu der uns auch Tamuna gebracht hat. Wir beschließen den Tag gemütlich in Sighnaghi zu verbringen, gehen spazieren und verbringen auch einige Zeit in unserem Zimmer, wo die Kinder spielen und malen. Abends finden wir ein Restaurant, in dem wir gemütlich sitzen können und alle etwas nach ihrem Geschmack zum Essen finden. 

Am nächsten Tag stehen wir früh auf, damit wir möglichst kurz nach Öffnung der Werkstatt in Tbilisi sind. Wir kommen um 10 Uhr bei der Werkstatt an und müssen nicht lange warten. Die Wartezeit überbrücken wir mit einer Runde Fußball auf dem Parkplatz. Dann kommen wir dran und fahren das Auto in die Werkstatt und es heißt warten. Die Werkstatt hat eine kleine Cafeteria direkt bei den Arbeitsplätzen, so dass die Kinder malen können und wir ein Mittagessen bekommen.
 

Die erste Diagnose sorgt dann erstmal für Erstaunen und Erleichterung. Die Federung und der Kompressor scheinen in Ordnung, nur der Sensor für die Fahrwerkshöhe ist gebrochen, eine kleine Metallstange mit je einem rechtwinkelig abzweigenden Kugelgelenk an jedem Ende. Der erste Versuch, das Teil zu reparieren schlägt fehl, ein neues Teil wird benötigt. Ein Mechaniker aus einem anderen Bereich spricht ganz gut Englisch und übersetzt für uns. Leider ist der Sensor ein eher unübliches Verschleißteil und daher eher selten. Es gibt auch nicht einen Großhändler über den die Werkstatt dieses Teil beziehen kann. Die Aussage ist: Wir sind uns sicher, dass es das Teil in Tbilisi gibt, wir wissen aber nicht, wie lange wir nach dem richtigen Händler suchen müssen um es zu bekommen. Der Einbau ist eine Sache von einer halben Stunde. Da auch Toyota in der Nähe ist, gehe ich dort mal nachfragen, die Antwort: Das Teil ist bestell- und lieferbar, in ca. einem Monat könnte ich es abholen… 

Wir organisieren uns eine Ferienwohnung in einem Hotel in der Nähe der Werkstatt und werden am Ende drei Nächte dort verbringen. Die Kinder freuen sich über viel Platz zum Spielen und wir freuen uns über die Waschmaschine und können so die Wartezeit sinnvoll nutzen. 

Wir merken, dass Tbilisi eine Stadt ist, die auf Autofahrer ausgelegt ist: Es gibt kaum Bürgersteige, dafür aber eine Menge Parkplätze. Auch Fußgängerüberwege oder –ampeln um über die sechsspurigen Hauptstraßen zu kommen gibt es kaum. Für eine Stadt mit 1,7 Millionen Einwohnern sind die zwei Metrolinien auch eher überschaubar und die Busse stecken trotz eigener Fahrspuren oft im gleichen Stau wie die Autos. 

Beim Tausch des Sensors fällt dem Mechaniker noch auf, dass die Luftsäcke der Federung schon recht porös sind. Wir lassen sie sicherheitshalber tauschen, nochmal möchten wir ungern auf den Gummipuffern fahren müssen. Bei einem dieser Gummipuffer hat die Fahrt deutliche Spuren hinterlassen und so lassen wir auch diesen noch erneuern. Am Ende stehen rund 800 € auf der Rechnung – das meiste davon für die Ersatzteile. 


Bohdana hat von Nana noch einen Tipp für einen sehr schönen Menhir bekommen, den wir uns anschauen wollen, da der Ort nicht weit von unserer geplanten Route nach Akhaltsikhe liegt. Google lotst uns den rumpeligsten Weg quer durch die Felder, aber mit der neuen Federung: kein Problem. In dem Ort dauert es ein wenig, bis wir herausfinden, dass der Menhir nicht in der Kirchenruine im Ort sondern auf dem Hügel neben dem Ort steht, aber wir finden Kirche und Stein, der in der Tat beeindruckend ist. 

Für den Weg zurück zur Hauptstraße nehmen wir einen Kilometer Umweg in Kauf und nehmen die Asphaltstraße. Weiter geht’s in Richtung Akhaltsikhe, wo wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit im „Old House“ ankommen und von einer sehr lieben Gastgeberfamilie in Empfang genommen werden. 

 

 

Im Abendlicht schauen wir über die Dächer Sighnaghis und über das Alasanital auf die schneebedeckten Gipfle des Großen Kaukasus'.

In der Bäckerei gegenüber unseres Guest Houses wird das Brot im traditionellen georgischen Ofen gebacken.

Sighnaghi ist ein hübsches Städtchen, ...

... das hoch über dem Tal auf einem grünen Hügel liegt.

Wir nehmen Abschied von Kachetien mit seinen unendlich vielen Weinstöcken.

Die kurze Wartezeit vor der Werkstatt können wir mit einer Runde Fußball überbrücken.

Anschließemd kommt das Auto auf die Bühne und wird erstmal von der halben Mannschaft inspiziert.

Der Übeltäter ist schnell gefunden: Der Sensor der Luftfederung ist gebrochen.

Während wir darauf warten, dass die Werkstatt einen neuen Sensor in die Finger bekommt, vergnügen sich die Kinder mit ihren Mal- und Hörbüchern.

Außerdem kommen wir endlich dazu die Postkarten zu schreiben, die Bohdana aus den Tiefen unserer Taschen ausgräbt.

Auf dem Weg zum Einkaufen müssen wir feststellen, dass die Stadt auf Autofahrer ausgelegt ist. Bürgersteige gibt es nur dort, wo sie Zugang zu Parkplätzen bieten.

Endlich ist unser Sensor angekommen. Die Wartezeit während des Einbaus verbringen wir in der Cafeteria, wo unsere Kinder ... malen und Hörbuch hören.

Ab und an dürfen auch Mama und Papa vorlesen.

Da der Gummi unserer Luftsäcke der Federung schon recht porös ist, lassen wir auch diese noch erneuern.

Endlich ist unsere HUML wieder ganz und wir können weiterfahren.

Wir verabschieden uns auch von Tbilisi und ...

... fahren durch den inzwischen herbstlichen kleinen Kaukasus.

Unterwegs halten wir noch in Tejisi, wo uns Nana den Besuch eines schönen ...

... Menhir (ritueller Stein) empfohlen hat.

Weiter geht es durch den Kleinen Kaukasus in Richtung Ninozminda ...

... am Parawanisee vorbei.

Die Hochebene liegt auf knapp 2.000 m Höhe und bietet - bei klarer Sicht - ...

... einen schönen Ausblick auf die umliegenden Gipfel, auf denen bereits der erste Schnee liegt.

05. - 07.10.2023 - 20. Station: Waschlowani Nationalpark

Ort: Central Bungalows, Waschlowani Nationalpark, Georgien


Wir suchen uns einen Bungalow aus, die Ausstattung ist sehr einfach, aber das war zu erwarten. Kurz nach uns erreicht ein weiteres deutsches Pärchen die Bungalows. Da sie nicht damit gerechnet hatten, dass es in den Bungalows keine Kochmöglichkeiten geben würde, freuen sie sich, dass sie ihr Abendessen in unserer Küche zubereiten können. Nach dem Abendessen bringen wir die Kinder ins Bett und schlafen direkt mit ein. 

Cris ist schon früh wach und genießt den Sonnenaufgang draußen. Es ist Nachts recht frisch geworden und wir freuen uns, dass wir nicht im Dachzelt schlafen mussten. Nachdem alle wach sind, frühstücken wir und fahren los. Wir fahren gegen den Uhrzeigersinn um den zentralen Bergrücken des südlichen Parks. Zu Beginn geht es entlang einer sanften Hügelflanke durch welliges Gelände, dann beginnt die Auffahrt auf den Bergrücken. 

Bis kurz vor der Kante lässt sich nicht erahnen, welch grandioser Anblick sich beim Blick über die Kante bieten wird. Wir fahren mit dem Auto bis auf wenige Meter heran, steigen aus und staunen. Nach einem kurzen Snack geht es weiter. Wir fahren jetzt entlang der Abbruchkante und müssen immer wieder Fotostops machen. 

Wir kommen am zweiten Parkeingang vorbei und halten kurz danach an einem offiziellen Aussichtspunkt. Wir sind allerdings der Ansicht, dass die nicht ausgewiesenen vorherigen Aussichtspunkte sogar noch schöner waren. Anschließend verlassen wir den Bergrücken und fahren in eine tief eingeschnittene Schlucht. Der Weg ist ein ausgetrocknetes Bachbett, an dessen Seiten die Felswände links und rechts in den Himmel ragen. 

Wir schließen zu einem anderen Fahrzeug auf. Der Mietwagen gehört zu einer deutsch-georgischen Familie aus Bad Honnef. Johann und Ruben verstehen sich auf Anhieb mit dem neunjährigen Isaac und der siebenjährigen Magdalena. Auch die Erwachsenen verstehen sich gut. Es stellt sich heraus, dass beide Familien ein Bungalow an der Rangerstation Mijniskure im äußersten Südwesten des Parks gebucht haben und so fahren wir den Rest des Tages meist in Sichtweite. Wir machen gegenseitig Bilder und die Kinder genießen die gemeinsamen Pausen. 

Nach dem wir den Canyon passiert haben öffnet sich südlich jetzt eine riesige Ebene, in der die Grenze zu Aserbaidschan verläuft. Wir fahren über einen guten Feldweg immer entlang des Höhenzugs, kommen an einem Kontrollposten der Grenzpolizei vorbei und zeigen unsere Genehmigungen und Pässe vor. 

Am Nachmittag geht es östlich des Höhenzugs durch eine Schlucht und dann hinauf auf einen Hügel. Für diese Auffahrt benötigen wir zumindest ein paar der Offroadqualitäten unseres Autos, die Strecke stellt uns aber nicht vor größere Herausforderungen. Auf dem Hügel befindet sich ein Aussichtspunkt von dem aus wir in schönem Abendlicht den Blick über die Hügel genießen. Anschließend geht es über einen engen, ausgewaschenen Weg zusammen mit der deutschen Familie hinunter zum Camp. 

Wir lassen uns von einem Achtung! Grenze-Schild etwas in Bockshorn jagen und fahren statt zum Rangercamp zunächst zu einem Posten der Grenzpolizei. Nachdem wir auch hier unsere Genehmigungen und Pässe vorgezeigt haben bekommen wir den Weg zum Camp gewiesen. Das Mijniskure-Camp liegt direkt am Grenzfluss zu Aserbaidschan. Während sich die Erwachsenen um den Bezug der Bungalows kümmern, spielen die Kinder ausgelassen miteinander. Wir essen gemeinsam mit Jörn, seiner Frau, Isaac und Magdalena zu Abend und beschließen auch den nächsten Tag gemeinsam zu fahren. Die Route ist schnell abgestimmt. Beide Familien haben als nächsten Übernachtungsort Sighnaghi geplant. Aus diesem Grund schieben wir den Kontaktaustausch leider auf – ein Fehler wie sich noch herausstellen wird. 

Am nächsten Morgen gibt es wieder ein kurzes Frühstück. Wir brauchen ein wenig länger und da die Route abgestimmt ist, fahren die anderen schonmal vor, den schmalen Hohlweg zurück zum Aussichtspunkt. 

Cris hat beim Packen den Eindruck dass das Auto ungewöhnlich tief hängt, selbst für die unterste Position der Luftfederung hinten. Beim Losfahren fühlt sich die Federung gar nicht gut an und noch bevor wir das Camp verlassen, haben wir Gewissheit: Der Rahmen liegt direkt mit den Gummipuffern auf der Achse. Auch das Aufbocken des Autos bringt keine Lösung. Das Szenario hat Cris glücklicherweise vorher mal mit Jon, unserem Mechaniker zu Hause, durchgespielt und weiß daher, dass das Auto erstmal fahrbar ist. Allerdings ist die Belastung – insbesondere bei unserer Beladung – schon erhöht und die Verschränkungsfähigkeit der Achsen erheblich eingeschränkt. Den Weg auf den Aussichtspunkt können wir vergessen. 

Wir fragen die Ranger, welches der beste und einfachste Weg aus dem Park ist und bekommen den Weg auf der Karte gezeigt. Cris reduziert den Luftdruck in den Hinterrädern um mehr als ein Bar, so dass die Hinterachse wenigstens etwas zusätzliche Federung erhält. 

Auch dieser Teil des Nationalparks kann sich sehen lassen und der ein oder andere Ausblick lässt uns unsere Panne fast vergessen. Der Weg führt uns entlang des Grenzflusses und hat zwar sehr steile Passagen und ist stellenweise sehr schmal, dafür aber ist der Untergrund meist sandig und eben, so dass wir besser und materialschonender vorankommen als befürchtet. 

Am Eingang des Parks erfahren wir, dass wir die andere Familie dort leider um eine Stunde verpasst haben, so dass wir keinen Kontakt herstellen können. Wir bitten den Ranger, dass er am anderen Ausgang Bescheid geben soll, dass – falls dort der weiße Ford Explorer mit der deutsch-georgischen Familie vorbeikommen sollte – der dortige Ranger unsere Kontaktdaten weitergeben kann – leider hat dieser Versuch in Kontakt zu bleiben nicht funktioniert. 

Für uns kommt nun der schlimmste Teil der Fahrt, die ehemals asphaltierte Straße zurück nach Dedoplitskaro. Mehr als Schritttempo ist an vielen Stellen nicht drin und so brauchen wir drei Stunden für die 30km und wir sind heilfroh als wir einige Kilometer vor Dedoplitskaro wieder ordentlichen Asphalt unter den Reifen haben. Wir halten uns nicht lange auf und fahren direkt weiter in Richtung Sighnaghi, wo wir uns nach einer Werkstatt erkundigen möchten. Natürlich hoffen wir noch, die andere Familie dort zum Kontaktaustausch zu treffen. 



Direkt hinter dem Camp begrüßen uns zwei Haubenlerchen und posieren für Cris. Die Art werden wir hier im Park noch häufiger zu sehen bekommen.

Zunächst geht der Weg durch sanfte Hügel mit kargem Bewuchs.

Als wir auf der Höhe Ankommen bricht das Geländer ab ...

... und gibt den Blick auf den "versteinerten See" frei.

Anschließend geht es durch ein ausgetrocknetes Bachbett ...

... in eine enge Schlucht.

An einem Seitenhang finden die Kinder eine der Schlangen (vermutlich eine giftige Levanteotter), für die der Park berüchtigt ist. Da wir das Thema vorher mit ihnen besprochen haben, halten sie Abstand und rufen uns. 

Weiter geht es zwischen der Rückseite des "versteinerten Sees" ...

... und der weiten Ebene, durch die die Grenze zu Aserbaidschan verläuft.

Am Nachmittag erreichen wir die ersten Hügel ... 

... bevor diese wieder steiler und schroffer werden. 

Wir biegen hinter dem versteinerten Meer nach Norden ab, ...

... wo sich die Landschaft erneut deutlich verändert, und fahren durch ein Felsentor.

Anschließend geht es auf einen Pass mit einem schönen Aussichtspunkt und ...

... wir sehen den Weg, der uns hinunter zum Mijniskure-Camp führen wird.

Der Hohlweg ist stellenweise recht schmal, steil und hat recht enge Kurven. Aus gutem Grund ist der Weg für Offroad-LKW gesperrt.

Bei der Abfahrt bietet sich uns dieser unerfreuliche Anblick: Die Karosserie sitzt mit dem Gummipuffer direkt auf der Achse.

Den geplanten Weg können wir vergessen. Wir fragen die Ranger nach dem einfachsten Weg aus dem Park. Dieser führt uns dann am Grenzfluss entlang ...

... an spannenden Felsformationen vorbei ... 

... und durch sanfte Hügel statt durch schroffe Berge.

Der Weg, den uns die Ranger empfohlen haben ist in der Tat recht gut zu fahren.

Am Ausgang des Parks verabschieden uns einige Bachstelzen.

Wir freuen uns, als wir endlich den Salzsee bei Dedoplitskaro erreichen, ab jetzt liegen nur noch Asphaltstrecken zwischen uns und der Werkstatt.

04.-05.10.2023 - 20. Etappe


Start: Apartment Simon-Chikovani-Street 4A, Tbilisi, Georgien

Zwischenstop: Guest House Ebralidze, Mzcheta, Georgien

Ziel: Central Bungalows, Waschlowani Nationalpark, Georgien


Wir besuchen noch den Basar (Bohdana lässt ihr Messer schärfen und Cris bekommt Schaschlikspieße) und erfüllen anschließend den Kindern ihren Wunsch nach einem Fußballtrikot. Danach fahren wir kurz bei Tamuna vorbei um uns zu verabschieden. Es war eine sehr schöne Zeit, die wir in Tbilisi hatten und Tamunas Anteil daran ist richtig groß. Anschließend essen wir auf Tamunas Empfehlung noch Trdelnik am Lissi-Lake und fahren weiter nach Mzcheta, wo wir im Dunkeln in einem netten Guest House ankommen. 

Da wir bei unserem ersten Besuch in Mzcheta mit den Kindern den Kompromiss geschlossen haben, nur die Swetizchoweli-Kathedrale anzuschauen, nutzen wir den Stop dieses Mal für den Besuch des Samtavro-Klosters und des Dschwari-Klosters, das über der Mündung des Aragwi in den Mtkvari (auch Kura genannt) thront und einen tollen Ausblick auf Mzcheta ermöglicht. 

Anschließend machen wir uns auf in Richtung Dedoplitskaro, wo wir – wie geplant – am Nachmittag bei der Waschlowani-Nationalparkverwaltung ankommen. Wir entscheiden uns, die beiden Nächte in unterschiedlichen Camps zu verbringen und zahlen Eintritt und zwei Nächte Unterkunft im Nationalpark. Von der Nationalparkverwaltung werden wir zur Grenzpolizei weitergeschickt damit wir dort die Genehmigung für den Aufenthalt in unmittelbarer Grenznähe zu Aserbaidschan beantragen können. Für Nationalparkbesucher ist dies eine notwendige Formalität, die allerdings direkt an einer Station der Grenzpolizei in Dedoplitskaro erledigt werden kann. Eine Stunde später haben wir die Genehmigung in der Hand. Wir füllen noch einmal unsere Wasservorräte auf und fahren zum Nationalpark.
 

Die Straße zum Nationalpark gehört zu den schlechtesten Straßen, die wir auf unserer Reise bisher befahren haben. Sie besteht nur noch aus einzelnen Asphalt-Bruchstücken und Schlaglöchern und selbst mit unserer HUML sind Geschwindigkeiten jenseits der 20 km/h schlicht utopisch. Wir passieren die Station am Eingang des Nationalparks und freuen uns, die Asphaltreste hinter uns zu lassen. Der Weg führt durch ausgetrocknete Bachbetten vorbei an schön vom Abendlicht beleuchteten Hügelformationen durch die Weite der Steppe. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die „Central Bungalows“. 


Nach dem Aufbruch aus unserer Ferienwohnung gehen wir noch auf dem Basar vorbei. Wir kaufen Churchkhela, eine für georgien typische Süßigkeit aus aufgefädelten Nüssen, die in eingedickten Fruchtsaft getaucht werden. 

Bohdana lässt sich bei der Gelegenheit ihr Messer schärfen.

Anschließend schauen wir noch beim Nationalstadion vorbei und kaufen Fußballtrikots der georgischen Nationalmannschaft.

Nachdem wir noch kurz bei Tamuna vorbeigeschaut und uns von ihr verabschiedet haben, gehen wir noch am Lissi-Lake Trdelnik essen.

In Mzcheta schauen wir uns dieses Mal das Samtavro-Kloster genauer an. Im Hintergrund sind auch die Swetizchoweli-Kathedrale und das Dschwari-Kloster zu sehen.

Besonders die schönen Steinmetzarbeiten und ...

... die Schnitzereien beeindrucken uns.

Auch die Landschaft ist beeindruckend schön, ...

... die sich vom Dschwari-Kloster aus besonders gut überblicken lässt.

Von innen wird das Dschwari-Kloster derzeit restauriert, der Runninggag geht also weiter.

Von Mzcheta aus geht es wieder durch Kachetien in Richtung Dedoplitskaro.

Die Straße von Dedoplitskaro zum Eingang des Waschlowani-Nationalparks gehört zu den am unangenehmsten zu befahrenden der gesamten Tour. In der Weite der Lanschaft hat man das Gefühl gar nicht vorwärts zu kommen und mit mehr als 20 km/h lässt sich der Slalom um die Asphaltreste nicht sinnvoll bewerkstelligen.

Als Entschädigung begleiten uns dafür wunderschöne Greifvögel auf dem Weg zum Park.

Kurz vor dem Nationalpark wird die Straße dann besser befahrbar.

Im Abendlicht schauen wir auf die karge Steppe des Waschlowaninationalparks.

25.09. - 04.10.2023 - 19. Station: Tbilisi

Ort: Apartment Simon-Chikovani-Street 4A, Tbilisi, Georgien


Tbilisi begrüßt uns mit dichtem Verkehr und teils abenteuerlichen Straßen- und Verkehrsführungen, die wir erst einmal durchschauen müssen. Nach dem wir auch den Heldenplatz einmal durchquert haben und fast an der richtigen Ausfahrt ausgespuckt werden, erreichen wir am Abend unser Apartment in der Simon-Chikovani-Straße, das Tamuna für uns organisiert hat. 

Tamuna hat acht Jahre lang in Deutschland gelebt, in dieser Zeit Bohdanas Familie kennengelernt und ebenso wie ihre Schwester Nana Bohdana gebabysitted. Entsprechend freuen sich beide spürbar über das Wiedersehen. 

Die Kinder sind von der Ferienwohnung begeistert und kaum aus dem Haus zu bekommen. Immerhin lassen sie sich überzeugen mit uns und Tamuna in den Mtatsminda-Park auf den Hausberg Tbilisis mit der Standseilbahn zu fahren. Wir essen gemeinsam zu Abend und Johann fährt zum ersten Mal mit Cris Kinderachterbahn. Anschließend probieren Ruben und Johann den Kinderautoscooter aus und schließlich auch noch ein Karussell. 

Der Höhepunkt ist natürlich Johanns Geburtstag. Die neuen Legoautos müssen natürlich gleich aufgebaut werden und auch die anderen Geschenke werden direkt bespielt. Das Highlight des Tages kommt allerdings von Tamuna, die Johann einen ferngesteuerten Ferrari schenkt. 

Wir nutzen die Zeit in Tbilisi um mit Tamunas Hilfe unsere HUML durchchecken und auf Vordermann bringen zu lassen: Das Auto bekommt eine Runde frisches Öl, neue Bremsbeläge und wir lassen auch noch ein paar Buchsen an der Vorderachse erneuern. Außerdem lassen wir sie von innen und außen reinigen und die Trittbretter wieder gerade richten. Auch der CD-Player kann repariert werden und wir bekommen sogar noch eine Rückfahrkamera eingebaut, die uns das Rangieren mit vollgepacktem Auto zukünftig erleichtern wird. Leider brauchen wir für fast jedes Thema eine eigene Werkstatt und freuen uns, dass Tamuna die Erkundigungen und die Organisation der Termine übernimmt. 

Am Wochenende können wir die Kinder dann doch dazu bewegen mit auf die Tbilisoba, das große jährliche Stadtfest, zu gehen. Nach einer Fahrt mit der U-Bahn, schlendern wir durch Unmengen kleiner Büdchen mit allen erdenklichen Kleinigkeiten und natürlich Essens- und Getränkeständen. Gegen Abend fahren wir noch mit der Seilbahn über das im Dunkeln leuchtende Tbilisi bevor wir uns mit Tamuna treffen und noch ein Eis essen gehen. 

Am Montag bringt Tamuna ihre Tochter Nastia mit und wir haben einen schönen gemeinsamen Nachmittag. 

Unsere Zeit in Tbilisi nähert sich ihrem Ende. Wir freuen uns, dass die HUML wieder einen funktionierenden CD-Player hat, gut durchgecheckt ist und schön sauber glänzt. Die Kinder wären allerdings gerne noch länger geblieben, Mama und Papa zieht es dafür umso mehr wieder aus der Stadt hinaus. Wir packen das Auto wieder zusammen und fahren los.  



Vom Balkon unserer Ferienwohnung blicken wir über den Zoo auf den bekannten Turm und das Riesenrad auf dem Mtatsminda, dem Hausberg Tbilisis.

Den angeblich so schlimmen Fahrstil der Georgier können wir nicht bestätigen, aber der Kreativität des Architekten des Heldenplatzes zollen wir Respekt. Bei dem Kreisverkehr mit drei Ebenen gleicht es für uns einem Glücksspiel am Ende bei der richtigen Ausfahrt rauszukommen.

Die Kinder genießen es, dass sie Puzzel ... 

... und Lego in der Wohnung auspacken können und möchten sie am liebsten gar nicht verlassen.

Mit der Standseilbahn geht es in den Mtatsminda-Park.

Dort fährt Johann zum ersten Mal Achterbahn ...

... und beide Kinder haben mit dem Kinderautoscooter einen Riesenspaß.

Mit Tamuna genießen wir auch die Aussicht über das abendliche Tbilisi.

Endlich ist der heißersehnte Geburtstag da ...

... und beide Kinder freuen sich über Kuchen und Geschenke. Das Lego wird natürlich direkt aufgebaut.

Die beleuchteten Straßenschilder in der Innenstadt finden wir witzig.

Tamuna organisiert für uns auch einen Werkstattmarathon und begleitet Cris bei der Umsetzung und der Logistik.

Am Ende hat unsere HUML sechs Werkstätten kennenglerent, von denen wir höchstens die Hälfte ohne Tamunas Erkundigungen überhaupt nur gefunden hätten.

Tbilisi scheint uns stark auf PKW ausgerichtet zu sein, und so findet man durchaus auch mal sechs Fahrspuren innerorts. Außerdem wird eindrucksvoll bewiesen, dass mehr Fahrspuren nicht weniger Stau bedeuten, sondern eher zum Gegenteil führen.

Tbilisi beeindruckt uns durch seine Vielfalt im Stadtbild: Neben Wohnblocks und Hochhäusern gibt es viele Parks und Grünflächen, ... 

... aber auch mit kleinen bunten Häusern der Altstadt und der Burg.

Mit einer der beiden Metro-Linien fahren wir in die Innenstadt zum jährlichen Stadtfest, der Tbilisoba.

Endlich bekommen die Kinder ihre Zuckerwatte, mit der sie uns seit Jerewan in den Ohren liegen.

Mit der Seilbahn fahren wir auf den Burgberg und schauen hinunter auf einen der Hauptplätze der Tbilisoba.

22.-25.09.2023 - 19. Etappe


Start: Kloster Haghpat, Haghpat, Armenien

Zwischenstop 1: Guest House Mironichi, Sighnaghi, Georgien

Zwischenstop 2: Greenest Camping, Napareuli, Georgien 

Ziel: Apartment Simon-Chikovani-Street 4A, Tbilisi, Georgien


Es ist schon spät als wir im Kloster Haghpat loskommen und so passieren wir die Grenze nach Georgien erst im Dunkeln. Kurz hinter der Grenze essen wir zu Abend und buchen uns ein Hotel in Sighnaghi, welches wir gegen 23 Uhr erreichen. Wir fallen einfach ins Bett. 

Wir bekommen ein leckeres und üppiges Frühstück und schauen uns die Stadt ein wenig an. Die gut erhaltene Stadtmauer ist dabei besonders beeindruckend. Wir nutzen die Gelegenheit für einen Abstecher in die Adlerschlucht bevor wir uns auf den Weg zurück zum Greenest Camping nach Napareuli machen. 

Wir werden herzlich begrüßt und freuen uns über das Wiedersehen. Auch Peter hat in der Zwischenzeit eine Runde gedreht und ist ebenfalls wieder da. Er schwärmt vom Waschlowani-Nationalpark in den höchsten Tönen. Da wir den Tipp auch bei einer Begegnung mit anderen deutschen Overlandern am Kloster Sanahin bekommen haben, beschließen wir, dass wir diesem Nationalpark ebenfalls noch besuchen werden. 

In unserem Reiseführer wird von einem bekannten und großen Weinfest in Alawerdi berichtet, das immer am letzten Sonntag im September stattfinden soll. Wir fahren also am 24.09., dem letzten Sonntag im September 2023, nach Alawerdi, von einem Fest ist hier allerdings nichts zu sehen und auch die Einheimischen wissen nichts von so einem Fest.

Wir nutzen die Gelegenheit und probieren das Restaurant gegenüber des Alawerdiklosters aus, das uns Uta vom Campingplatz sehr empfohlen hat. Das Essen ist hervorragend und wir kaufen auch noch etwas Wein ein. 

Auf dem Rückweg kommen wir an der Abzweigung zum Abano-Pass vorbei und beschließen kurzerhand, den Pass wenigstens mal anzufahren. Uns kommt eine Pferdeherde entgegen, die für den Winter von Tuschetien nach Kachetien getrieben wird. Tuschetien ist im Winter komplett abgeschnitten und es bleiben nur ganz wenige Menschen dort. Die Straße ist schmal, hat keine Fahrbahnbegrenzung am Hang, ist aber mit unserem Auto gut befahrbar. Im Nachhinein hätten wir uns doch nach Tuschetien trauen können, so müssen wir uns diesen Teil für die Zukunft aufheben. Nach einem guten Drittel der Strecke drehen wir um, damit wir noch bei Tageslicht auf dem Campingplatz ankommen. 

Dort machen wir zum Abschied noch ein schönes Lagerfeuer mit Uta, seinen Kindern, Peter und unseren Jungs und alle haben eine Menge Spaß. Wir spielen Fußball im Dunkeln und trinken den ein oder anderen Wein. Chappi kommt ebenfalls auf seine Kosten und kuschelt sich einmal durch die Gruppe. 

Am nächsten Morgen nehmen wir Abschied von Uta und seiner Familie, für die die Saison auf dem Campingplatz jetzt auch zu Ende geht und die den Winter bei Utas Frau verbringen werden. Auch von Peter, der jetzt den Heimweg antritt verabschieden wir uns und machen uns auf den Weg in Richtung Tbilisi, wo wir von Nanas Schwester Tamuna erwartet und herzlich in Empfang genommen werden. 

Sighnaghi liegt hoch über dem Alazani-Tal auf dessen anderer Seite sich die Berge des hohen Kaukasus auftürmen.

Die Stadtmauer ist an vielen Stellen noch gut erhalten und kann teilweise begangen werden.

Auch die Altstadt ist sehenswert.

Über diese Art des Eismachens haben wir bereits aus Borjomi berichtet, aber Kachetien wäre nicht Kachetien, wenn man das Eis nicht auch mit Wein verfeineren könnte. :)

Durch das alte Stadttor verlassen wir Sighnaghi ...

... über eine von Granatäpfeln gesäumte Landstraße in Richtung ...

... der sogenannten Adlerschlucht. Die Kinder freuen sich über ein Picknick und Spielzeit, ...

... während Cris schaut, was er vor die Linse bekommt. Einen Adler bekommt er nicht zu sehen, dafür sitzen in der Brutkolonie der Gänsegeier noch zwei Jungtiere, u.a. dises.

Auf dem Weg durch Kachetien sind immer wieder Tiere in Anhängern auf der Straße unterwegs, ...

... manchmal auch nur die Tiere ohne Anhänger oder ...

... Tiere mit Anhänger.

Auf dem Rückweg von Alawerdi nach Napareuli beschließen wir spontan, den Abano-Pass wenigstens einmal anzufahren.

Uns kommt eine Pferdeherde entgegen. Da Kachetien ab dem ersten Schnee auf dem Abano-Pass und bis ins Frühjahr nahezu abgeschnitten ist, verbringen die meisten Bewohner Tuschetiens den Winter in Kachetien und nehmen natürlich ihre Tiere mit.

Wir fahren ungefähr das erste Drittel der Strecke zum Pass. Die Straße ist schmal aber mit unserer HUML gut befahrbar. Neben der Straße sind die Hänge auch hier schon ordentlich steil, die imposanten Stellen kommen allerdings erst weiter oben.

Am letzten Abend machen wir ein Lagerfeuer.


Chappy freut sich und kuschelt sich auf Bohdanas Arm.

Wir fahren durch die kachetischen Dörfer ...

... über einen kleinen Pass weiter ...

... in Richtung Tbilisi, ...

... wo wir gegen Abend ankommen. Tbilisi begrüßt uns mit dichtem Verkehr.

In der Dämmerung erreichen wir das Stadtviertel, in dem uns Tamuna eine schöne Wohnung organisiert hat, bei der sie uns sehr herzlich empfängt.

16. - 22.09.2023 - 18. Etappe und Station: Armenien

Ort 1: Crossway Camping, Yeghegnadzor, Armenien

Ort 2: 3Gs Camping, Goght, Armenien

Ort 3: Apartment ANI, Vagharshapat, Armenien

Ort 4: Old House, Gjumri, Armenien


Wir machen uns auf den Weg in Richtung Süden, weichen aber in Armenien etwas von unserem üblichen Reiseschema mit Etappen und längeren Aufenthalten ab. Aus diesem Grund weichen wir auch in unserem Blog jetzt etwas vom üblichen Schema ab, da sonst die Galerien zu lang geworden wären. Wir werden also unsere Armenienrundfahrt in willkürliche Abschnitte unterteilen und euch unter den Bildern etwas mehr erzählen, kurz: mehr Bilder, weniger Text. 

Unser erstes Ziel ist das Kloster Chor Virap, ...

... das direkt an der türkischen Grenze vor der Kulisse des Ararat liegt.

Eine Besonderheit der armenischen mittelalterlichen Kirchen stellen die Gawit genannten Vorbauten dar.

Unter dem Kloster befindet sich in gut acht Metern Tiefe ein Raum, der heute als kleine Kapelle eingerichtet ist, in vergangenen Zeiten aber auch als Gefängnis gedient haben soll.

Auf dem Parkplatz von Chor Virap wird das Fliegenlassen einer Taube den Besuchern als "Besonderheit" angeboten, allzuweit ist der Heimweg für die Tauben nicht, sie leben oben im Kloster.

In den armenischen Kirchen finden sich, wie auch in Chor Virap, keine Fresken sondern es werden Ikonen ausgestellt. Bei unserem Besuch findet gerade eine Hochzeit statt. Die Kleidervorschriften in den armenischen Kirchen werden etwas lockerer gehandhabt als wir es von anderen orthodoxen Kirchen kennen, z.B. scheint es für Frauen nicht notwendig ein Kopftuch zu tragen.

Wir wünschen dem Brautpaar alles Gute. :)

Wir fahren weiter in Richtung Süden. Laut google müssen wir einen riesigen Umweg fahren, da uns der direkte Weg durch Aserbaidschan führen würde. Wir lesen aber, dass ...

... die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende Exklave Kerki bereits seit Jahren von Armenien besetzt ist und die Hauptverbindungsstraße von Jerewan in den Süden des Landes dort durch führt. Wir riskieren es ...

... und hätten ohne Googlemaps nicht bemerkt, dass wir Armenien verlassen und wieder eingereist sind. 

Für die Nacht haben wir beschlossen den Campingplatz Crossway Camping auszuprobieren.

Kurz vor dem Campingplatz zweigt eine Straße durch ein schmales Tal ab, die zum Kloster Norawank führt.

Das Kloster Norawank liegt idyllisch an der Wand des Tals vor schroffen Felsen und soll die schönsten Sonnenuntergänge bieten. Wir sind sehen das Kloster im Abendlicht vor uns ...

Das Kloster Norawank liegt idyllisch an der Wand des Tals vor schroffen Felsen und soll die schönsten Sonnenuntergänge bieten. Wir sind sehen das Kloster im Abendlicht vor uns ...

In den Gawits der armenischen Klöster sind viele Grabplatten in den Boden eingelassen ...

... der Gawit in Norawank ist beeindruckend groß.

In den Kirchen stehen - ähnlich wie in Georgien - viele Opferkerzenständer.

Auch im Glockenturm und in Seitenkapellen brennen ...

... die Opferkerzen. In den Wänden sind unzählige Verzierungen eingearbeitet. Auch hier bestehen die Böden aus Grabplatten.

Die armenischen Mönche sind sehr entspannt. Haben wir bereits mehrfach bemerkt, dass der Umgang mit Kindern in orthodoxen Klöstern sehr positiv war, ist in Armenien auch das Fotografieren in den Kirchenräumen und rund herum erlaubt. Norawank gefällt uns so gut, dass wir erst im Dunkeln unseren Weg in Richtung Campingplatz fortsetzen.

Vom Campingplatz aus machen wir einen Tagesausflug in Richtung Süden.

Die Landschaft in Armenien ist unglaublich abwechslungsreich.

Kurz vor dem Ziel - dem Kloster Tatev - wechseln wir das Verkehrsmittel und fahren mit den "Wings of Tatev", der mit 5.750 Metern längsten zweispurigen Pendelbahn mit durchgängigem Tragseil der Welt. 

Das Kloster Tatev thront über der Worotan-Schlucht.

Die Kirche ist schlicht aber stimmungsvoll.

Auch in Tatev brennen die Opferkerzen vor den Ikonen. Im Hintergrund hängen Tücher, damit auch Touristinnen, die nicht an angemessene Kleidung gedacht haben, diese ergänzen und somit die Kirchen besuchen können.

Zurück geht es wieder mit der Gondel über die Worotan-Schlucht. In der Mitte der Schlucht schwebt die Gondel immer noch 321 Meter über dem Talboden.

Auf dem Rückweg in Richtung Campingplatz halten wir noch an einem Feld über dem mehrere Greifvögel kreisen.

Nach einer weiteren Nacht auf dem Crossway Campingplatz fahren wir weiter in Richtung Sewansee. Der Vardenyats-Pass zählt zu den schönsten Pässen Armeniens.

Am Sewansee bieten an vielen Stellen die Fischer ihren Fang zum Verkauf an.

Wir halten kurz am Kloster Hayrawank. Eigentlich hatten wir das Kloster nicht auf dem Schirm, aber ... 


... der Besuch lohnt sich. Wir hatten das Kloster glücklicherweise von der Uferstraße aus gesehen und sind einfach mal hingefahren.

Unsere Mittagspause wollen wir im Kloster Sewanawank machen. Da wir mit einem Gewitter begrüßt werden, nutzen wir die Pause für eine heiße Schokolade und ein Eis und verchieben das Mittagessen auf die nächste Autofahrt.

Das hölzerne Altarbild kommt in der ansonsten schlichten Kirche besonders zur Geltung. 

Auf dem 3Gs Campingplatz dürfen die Kinder endlich wieder sägen. Der Campingplatz wird von einer Niederländerin geführt und ist richtig schön. Wir treffen das niederländische Pärchen wieder, die wir auf dem Ibero-Weingut kennengelernt haben. 

Ganz in der Nähe des Campingplatzes liegt das Kloster Geghard.

Vor allem die Steinmetzarbeiten in den verschiedenen Kirchen und Gawiten des Klosters beeindrucken uns ...

... und werden ähnlich wie die Ikonen verehrt.

Außerdem verfügt eine der Kapellen über eine kleine Quelle.

Auch die Altare sind kunstvoll gestaltet.

Am nächsten Tag schauen wir uns die "Symphony of Stones" an. Die Basaltsäulen aus erkalteter Lava bilden eine eindrucksvolle Landschaft, ...

... die Johann natürlich auch zum Klettern einlädt.

Ganz in der Nähe befindet sich auch noch ein römischer Tempel, ...

... der erstaunlich gut erhalten und ebenfalls kunstvoll verziert ist.

Wir kommen erst spät in Garni los und so ist es bereits dunkel als wir die Außenbezirke von Jerewan passieren. Uns fallen vor allem die Tankstellen auf, die durch ihre aufwändige Neonbeleuchtung eher wie Spielhallen aussehen. Gegen Abend erreichen wir unsere Ferienwohnung in Vagharshapat.

Nur wenige Kilometer weiter befindet sich die Kathedrale von Etschmiadsin.

Leider können wir die Kathedrale nur von außen anschauen, da sie sich derzeit in Renovierung befindet.

Der Gawit ist jedenfalls kunstvoll verziert ... 

... und auch der Glockenturm darüber ist prachtvoll verziert.

Wir besuchen auch noch die anderen berühmten mittelalterlichen Kirchen in Etschmiadsin, hier die St. Hripsime Kirche mit dem dahinterliegende Friedhof von Vagharshapat.

Auch hier wird geheiratet, "unsere" dritte armenische Hochzeit.

Von Etschmiadsin müssen wir leider noch einmal zurück nach Gogh fahren, da unsere verloren geglaubten Sägen wieder aufgetaucht sind, wie uns die Campingplatzbesitzerin schreibt. Wir fahren also eine kleine Schleife nach Osten bevor wir uns in den Nordwesten Armeniens aufmachen.

Wir erleben einmal mehr die Vielfalt der armenischen Berglandschaften auf unserem Weg nach Gjumri.

Bei Sonnenuntergang haben wir nur noch wenige Kilometer zu fahren und freuen uns auf die Nacht im urig eingerichteten "Old House" in Gjumri.

Bevor wir Gjumri verlassen werfen wir noch einen Blick in die sehenswerte Altstadt ...

... und fahren über den zentralen Platz mit der Kathedrale ...

... zum Bazar, wo wir uns noch mit frischem Obst ... 

... und Gemüse für die Fahrt eindecken.

Weiter geht es in Richtung Nordosten. Überall auf den Feldern sehen wir die Menschen bei der Kartoffelernte.

Auch die jungen Greifvögel genießen die Erntezeit und warten an den Feldrändern auf Beute.

Im Nordosten sind die Berge wieder schroffer und die Täler werden schmaler.

Unser nächster Halt liegt am Hang über dem Dorf Sanahin, ...

... das Kloster Sanahin.

Die wunderschöne Anlage mit fünf Kirchen und zwei sehr großen Gawits beindruckt uns.

Der größere Gawit besteht aus einem Säulensaal und ist mit Grabplatten ausgelegt.

Die sehr stimmungsvolle kleine "heilige Muttergottes"-Kirche war ebenso wie die benachbarte "Erlöserkirche" für Armenien untypisch mit Fresken bemalt, die leider nicht erhalten geblieben sind. Hier macht sich die Nähe zu Georgien bemerkbar.

Auf dem Weg von Sanahin nach Haghpat halten wir noch an der Sanahinbrücke, ...

... der man ihre über 800 Jahre nicht ansieht. 

An der Brücke treffen wir auf Angler, die Johann und Ruben deutlich spannender finden als die olle Brücke.

Unser letzter Halt in Armenien ist dann das Kloster Haghpat.

Die Anlage besteht ebenfalls aus mehreren Kirchen, Gawits, einer Bibliothek und einer Akademie, die herrlich verschachtelt gebaut und untereinander verbunden sind.

Der Gawit vor der zentralen Kirche hat das klassische neunfeldrige Gewölbe aus je zwei Doppelbögen.

Dieser Gawit auf Säulen mit Kuppelgewölbe zeichnet sich durch eine sagenhafte Akustik aus. Cris erlebte eine Gesangseinlage eines Guides mit, Bohdana testet die Akustik mit eigener Stimmkraft.

In den Boden der Bibliothek sind so viele Qvevris eingelassen, dass wir aufpassen müssen, wo wir hintreten. Ob man bei so viel Wein tatsächlich viel zum Lesen gekommen ist?

Auch im Kloster Haghpat ist die Nähe zu Georgien durch Fresken sichtbar, diese sind auch in Teilen erhalten geblieben.

Ebenfalls eine Besonderheit stellt dieser Chatschkar (Kreuzstein) dar. Grundsätzlich sind Chatschkare in Armenien und insbesondere in armenischen Klöstern weit verbreitet, üblicherweise sind darauf aber keine bildlichen Darstellungen zu finden.

Gegen Abend machen wir uns dann auf den Weg in Richtung Georgien. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Grenze.

14. - 16.09.2023 - 17. Station: Jerewan

Ort: Apartment Tumanyan35A, Jerewan, Armenien


Wir haben ein Apartment mitten in der Innenstadt von Jerewan gebucht und werden nicht enttäuscht. Von außen macht der Wohnblock zwar nicht den besten Eindruck und auch der Eingangsbereich ist nicht besonders vertrauenerweckend: Die Tür schließt nicht, der Flur nur notdürftig verputzt und beleuchtet, der Aufzug etwas klapprig. Das ganze ändert sich – wie wir es auch später noch erleben werden – mit dem Öffnen der Wohnungstür. Wir finden ein schickes und modern eingerichtetes kleines Apartment vor und fühlen uns direkt wohl. 

Den nächsten Tag erkunden wir erst einmal unsere direkte Umgebung. Wir haben im Durchgang zur Hauptstraße einen Shawarma-Imbiß und einen Milchshake-Verkaufsstand. Von dort aus gehen wir zu Fuß zum berühmten Kaskadenkomplex und genießen anschließend einen Imbiß im Innenstadtpark. Dort gibt es auch einen großen Kinderspielplatz, auf dem sich Johann und Ruben austoben können. Anschließend geht es durch weitere Parks mit einigen Straßenmusikern und durch die Fußgängerzone zum Platz der Republik. Gegen Abend geht es zurück in unsere Ferienwohnung. 

Da uns Jerewan gut gefällt entscheiden wir uns noch etwas Zeit dranzuhängen. Leider ist unsere Ferienwohnung schon vermietet, aber unser Vermieter kann uns eine andere, ebenfalls zentral gelegene Wohnung anbieten. Wir müssen also nur ein kurzes Stück umziehen. 

Von der neuen Wohnung aus können wir die „Kindereisenbahn“ mit einem kurzen Spaziergang erreichen. Die Kindereisenbahnen waren in der Sowjetzeit dazu gedacht Kinder an die Eisenbahn heranzuführen und spielerisch ihr Interesse zu wecken. Sie durften dort unter Anweisung von Erwachsenen alle Tätigkeiten vom Lokführer bis zum Schaffner ausprobieren. 

Wir schauen uns den alten Bahnhof an, der eine interessante Mischung von Lost-Place-Charme und Naherholungsgebiet ausstrahlt. Am Freitag treffen wir recht wenige Menschen bei den Loks und Waggons. Die Kinder freuen sich, dass sie auf der offensichtlich stillgelegten Dampflok herumklettern und Eisenbahn spielen dürfen, Cris und Bohdana freuen sich über tolle Fotomotive und den Lost-Place-Charme. 

Neben der Dampflok steht auch noch eine alte Diesellokomotive mit zwei angehängten offenen Personenwaggons. Sie ist abgeschlossen, aber ob sie noch fahrtüchtig ist, können wir nur erahnen. Wir spazieren die Gleise entlang durch das Tal. Unterwegs gibt es zwei Badestellen am Fluß, einen Tunnel und einen ausgebrannten und verfallenen weiteren Bahnhof. Als wir zurückkommen lässt gerade ein Brautpaar Bilder von sich vor der Kulisse des Start-Bahnhofs machen. Die Kinder spielen noch eine Runde Lokführer und Heizer bevor wir zum Abendessen zurück in die Stadt gehen. 

Jerewan hat ein schönes Ausgehviertel und auf den Straßen ist am Freitagabend allerhand los. Wir genießen unser Abendessen und den Spaziergang. Irgendwann sind die Kinder dann aber so müde, dass wir dringend in unsere Ferienwohnung zurückmüssen. 

Am Samstag brauchen wir nicht lange zu fragen, was die Kinder noch machen möchten, bevor wir Jerewan in Richtung Süden verlassen: natürlich zur Kindereisenbahn. Dieses Mal nehmen wir das Auto mit und parken auf der anderen Flussseite. Unser Parkplatz ist direkt bei einem frei zugänglichen Open Air Fitnessstudio, praktischerweise genau gegenüber der einen Badestelle am Fluss, die wir gestern schon gesehen haben. Wir gehen über eine Brücke und kommen zu den Gleisen. Als wir am Bahnhof ankommen, ist der Zug der Diesellok ordentlich gefüllt und fährt gerade ab… so viel zum Thema Fahrtauglichkeit der Diesellok. Natürlich kaufen wir uns gleich Tickets für die nächste Fahrt. Bis dahin spielen die Kinder wieder mit der Dampflok, auch wenn sie sich diese heute, am Samstag, mit anderen Kindern „teilen“ müssen.

Nach der Fahrt mit der Eisenbahn geht es nochmal zurück zu „unserer“ Shawarma-Bude im Zentrum und nach einem Mittagessen und einem Milchshake fahren wir los in Richtung des Klosters Chor Virap.



Der Durchgang zu "unserem" Hinterhof mit Milchshakeverkauf vorne und Shawarma-Imbiss dahinter.

Von dem Kaskadenkomplex hat man einen guten Ausblick ...

... über die Stadt Jerewan mit dem Berg Ararat im Hintergrund.

Wieder unten angekommen, können sich die Kinder erstmal auf dem Spielplatz austoben.

Öffentliche Trinkbrunnen haben es den Kindern besonders angetan und sind bei dem heißen Wetter immer für eine Erfrischung gut.

Die Innenstadt ist von Parkanlagen und Fußgängerzonen geprägt. Es gibt  Straßenmusiker  und etwas weiter (nicht im Bild) auch open-air Gemäldegalerien.

Die Innenstadt ist hauptsächlich von modernen Gebäuden geprägt, nur vereinzelte Straßenzüge haben noch Sowjetbebauung oder gar noch ältere Häuser.

Auf dem Platz vor unserer zweiten Fereienwohnung stehen verschiedene Skulpturen, die von Kindern bespielt werden dürfen.

Durch einen Fußgängertunnel geht es in Richtung Kindereisenbahn.

Der Startbahnhof der Kindereisenbahn ... 

... strahlt wie das gesamte Gelände der Kindereisenbahn eine interessante Mischung aus Lost Place und Naherholungsgebiet aus.

Johann und Ruben legen sofort mit der stillgelegten Dampflok los.

Es wird alles ausprobiert, auch ob das An- und Abkoppeln des Schlepptenders noch funktioniert. (Ja, es geht noch ;)) 

Ob die Diesellok noch fahrtüchtig ist, lässt sich nicht sofort erkennen, ... 

...  auch die Waggons lassen keine klaren Schlüsse zu, Bohdana macht jedenfalls eine gute Figur.

Insbesondere junge Pärchen scheinen das Gelände und die Bahnstrecke unter der Woche als Naherholungsgebiet zu nutzen.

Auch wir spazieren an (und auf) den Gleisen entlang durch das idyllische Tal.

Abends machen wir einen Spaziergang durch die Innenstadt zum Platz der Republik, wo sich ... 

... wie auch im amgrenzenden Ausgehviertel die Menschen tummeln.

Am Samstag klärt sich die Fahrtüchtigkeit des Dieselzugs und wir machen eine kleine Ausfahrt.

13.09.2023 - 17. Etappe


Start: Greenest Camping & Cottage, Napareuli, Georgien 

Ziel: Apartment Tumanyan35A, Jerewan, Armenien


Wir verabschieden uns herzlich von Uta und seiner Familie, die wir nach unserem Armenienausflug wiedersehen werden.  Ganz besonders verabschieden wir uns von Zira und ihren Kindern, die bei unserer Rückkehr aus Armenien schon in ihrem Heimatdorf in Westgeorgien sein werden, da sie nur während der Campingsaison in Kachetien sind. 

Wir fahren durch die grünen Hügel in Zentralkachetien in Richtung Süden. Die Landschaft wird zunehmend karger und karger und in der Gegend des Klosters Dawit Garedja, an der Südgrenze Georgiens zu Aserbaidschan, fühlt man sich wie an einem Karl-May-Filmset. 

Wir schauen uns das berühmte Höhlenkloster Dawit Garedja an und können in dem Berg hinter dem heute noch bewohnten Kloster auch einige ältere Wohn- und Gebetshöhlen anschauen. Ganz auf den Höhenzug dürfen wir nicht, da dort die Grenze zu Aserbaidschan verläuft und die Georgischen Grenzschützer uns nicht durchlassen. Als Bohdana vor zehn Jahren hier war, war die Wanderung auf die Höhe noch möglich. 

Wir fahren anschließend weiter in Richtung Rustawi. Am Abzweig gibt es sogar eine entsprechende Beschilderung. Der Weg ist dann doch etwas weniger befestigt als wir es uns gedacht haben, hält aber für unsere HUML keine echte Herausforderung bereit. 

Rustawi begrüßt uns mit einer Industriebrache, wobei wir uns nicht so ganz sicher sind, ob nicht der ein oder andere Betrieb sogar noch läuft. Die Innenstadt ist erstaunlich grün und hält das für uns mittlerweile gewohnte georgische Stadtbild bereit: eine Mischung aus Sowjetwohnblöcken, mehr oder weniger gut hergerichteten Stadthäusern, einigen schön restaurierten offiziell aussehenden Bauten und vielen Baustellen. 

Wir fahren durch die Stadt und weiter in Richtung Grenze. Die Ausreise aus Georgien klappt problemlos, die Einreise nach Armenien ebenfalls. Bohdana und die Kinder gehen wieder separat über die Grenze und Cris bezahlt während dessen noch die Einreise- und Straßengebühr für das Auto. Danach müssen wir hinter der Grenze noch eine separate Haftpflichtversicherung für das Auto für Armenien abschließen. 

Im letzten Abendlicht fahren wir durch die Nordarmenischen Berge in Richtung Jerewan. Im Dunkeln rollen wir über den letzen Pass und schauen auf die nächtlich erleuchtete Hauptstadt hinab. Wir kommen um ca. 20 Uhr an unserer Unterkunft an, finden einen Parkplatz und beziehen unsere Ferienwohnung mitten im Zentrum von Jerewan. 

Von den Weinfeldern im Alazanital ... 

... geht es durch grüne Hügel ...

... in Richtung Süden.

Die Landschaft wird immer karger und ...

... beeindruckender.

Das berühmte Kloster Dawit Garedja ist heute noch bewohnt.

In der Klosteranlage verbinden sich die Gebäude ... 

... in die natürlichen und menschengemachten Höhlen  zu einer harmonischen Einheit.

Einige nicht mehr genutzte Höhlen entlang des Hanges können zu Fuß erkundet werden.

Die Kletterei macht den Kindern Freude.

Für den wunderbaren Blick von oben brauchen wir diesmal nicht die Drohne. :)

Weiter geht es durch die prärieähnliche Landschaft ... 

... in interessanten Straßenführungen durch Kuhweiden ... 

... bis nach Rustawi. Die Stadt begrüßt uns mit einem halb verfallenen Industriegebiet.

Die Innenstadt ist erstaunlich aufgeräumt ...

... und grün.

Blick über die Stadt Rustawi.

Durch sanfte Hügel nähern wir uns der Grenze.

An den Straßenrändern gibt es hier vor allem Obststände.

Nach der Grenze fahren wir in Nordarmenien durch eine wunderschöne Berglandschaft im Abendlicht.

Bei Einbruch der Dunkelheit haben wir noch einiges an Strecke zu fahren.

04. - 13.09.2023 - 16. Station: Kachetien

Ort 1: Ibero Winery, Vachnadziani, Georgien

Ort 2: Greenest Camping & Cottage, Napareuli, Georgien


Auf dem Weingut bauen wir erst einmal unser Zelt auf und bringen unsere müden Kinder ins Bett. Wir treffen ein niederländisches und ein belgisches Pärchen, die gerade eine Weinverkostung machen. Nachdem die Kinder im Zelt schlafen, gesellen wir uns noch dazu und bekommen auch einen Schluck Wein und etwas Chacha (georgischen Weinbrand) zum Probieren. 

Dato, der die Verkostung organisiert und betreut, merkt man seine Begeisterung für den Wein und die kachetische Weintradition an. Das Weingut liegt in den Händen seines Vaters, der aber nach und nach die praktischen Tätigkeiten seinem Sohn überlässt. Datos Sohn und Datos Neffe Shota studieren derzeit in Europa verschiedene önologische Studiengänge. Shota wird, da er gerade nach Georgien zurückgekommen ist, bei der Ernte dabei sein. Dato sieht das Weingut auch als Investition in die Zukunft der Familie.

Wir erkundigen uns, wie es mit der Weinernte aussieht und erfahren, dass wir genau richtig gekommen sind. Übermorgen soll der Saperavi geerntet werden. Helfen können wir dabei nicht, da die Erntetrupps eingespielte Teams sind und wir dabei eher im Weg wären. Mein Angebot die Ernte und die Einlagerung in den Qvevri zu fotografieren wird vom Seniorchef mit einem Stirnrunzeln bedacht, Dato sagt, dass er nichts dagegen hat und Shota möchte die Bilder gerne haben, also werde ich fotografieren.

Den Tag vor der Weinernte laufen erste Vorbereitungen und wir nutzen den Garten und die Wiese ausgiebig zum Fußballspielen. Für den Abend ist noch eine letzte Verkostung vor der Ernte angesetzt. Cris kann sich anschließen und sich so durch die verschiedenen Weinsorten des Weinguts probieren. Der Saperavi (dunkelrot) und der Khikhvi (weiß, eher goldgelb) schmecken ihm besonders gut, aber auch der Rkatsiteli und der Kisi (beide weiß / goldgelb) sind sehr gut. Außerdem werden auf dem Weingut auch Weine nach portweinart hergestellt, die ebenfalls sehr gut schmecken. Dazu werden kleine Snacks gereicht… einfach lecker.

Die Ernte soll früh starten und Cris ist bei Sonnenaufgang wach, es rührt sich aber noch nichts auf dem Hof. Die Erklärung folgt kurz darauf: Der Traktor mit dem Hänger für die Trauben steht noch nicht bereit und die Ernte beginnt später. Shota meint, dass die Ernte dieses Jahr ohnehin schlimm werde, da der Hagelsturm, den wir auf dem Weg nach Shatili mitbekommen haben, im Tal schwere Schäden in den Weinbergen angerichtet hat. Außerdem waren Sommer und Herbst viel zu feucht, so dass ohnehin schon eine schwierige Ernte absehbar war. Shota hofft, dass sie ca. die Hälfte der üblichen Menge noch ernten können – am Nachmittag ist klar, es ist höchstens ein Drittel geworden. 

Nach einem kurzen Besuch im Weinberg mit dem Seniorchef und Shota geht es wieder zurück zum Weingut. Dato und Shota bereiten den Qvevri für den Saperavi vor. Der Qvevri fasst 2.000 Liter und ist über 100 Jahre alt. Dato zwängt sich durch die Öffnung hinein und reinigt ihn mit einer Bürste und Wasser. Das Wasser reicht er dann im Eimer nach oben, wo Shota den Eimer annimmt und ausleert. Es ist Knochenarbeit und nach einer Stunde zwängt sich Dato wieder an die Oberfläche. Anschließend zündet der Seniorchef einen CO2-Spender an und hängt ihn in den Qvevri um den Sauerstoff zu verdrängen, das ganze wird mit einem Tuch abgedeckt. Cris darf anschließend in einen aktuell nicht benutzten Qvevri hinein, es ist dort  angenehm kühl, wenn auch etwas eng.

Danach wird die Anlage aufgebaut, die die Trauben zerschlagen und die Rispen aussortieren wird. Jetzt heißt es warten auf den Traktor. Am frühen Nachmittag kommt der Traktor mit dem Hänger aus dem Weinberg. Dato steigt hinauf und wuchtet die Trauben in die Maschine, Shota schaut, dass die Trauben ordentlich zerschlagen und in den Qvevri weitergeleitet werden und kümmert sich um die Rispen. Diese werden im Anschluss wieder als Dünger auf den Weinberg zurückgebracht. 

Nach zwei schweißtreibenden Stunden ist der Hänger abgeladen und der Qvevri voll. Die Gärung im Qvevri erfolgt natürlich und ohne Zugabe von Hefe. In den ersten Tagen muss die Maische immer wieder aufgemischt werden, damit sich die Kerne sicher unten in der Spitze des Qvevris sammeln und von den Schalen bedeckt und dadurch vom Wein getrennt werden. Das Weingut Ibero stellt - mit Ausnahme der Portweine - ausschließlich trockene Weine her, der Zucker wird also vollständig vergoren. 

Für uns ist es jetzt an der Zeit weiterzuziehen und wir verabschieden uns von unseren drei Gastgebern. Wir fahren zu einem super bewerteten Campingplatz in der Nähe, machen aber noch einen kurzen Zwischenhalt an der Kathedrale von Gremi. 

In Napareuli sieht man dem grauen Metalltor von außen nicht an, dass dahinter ein Campingplatz ist. Wir sind unsicher, ob wir richtig sind. Cris stellt sich kurzerhand aufs Trittbrett und schaut über den Zaun – wir sind richtig und kurz darauf wird uns das Tor geöffnet. 

Uta, der Besitzer des Campingplatzes, begrüßt uns freundlich und wir finden ein schönes Plätzchen für unser Zelt. Das Gelände ist groß und vielseitig: Es gibt ein großes Planschbecken, zwei festinstallierte Zelte, einen kleinen Bungalow, eine Feuerstelle und eine kleine Laube mit Bar, Kühlschrank  und Abspülmöglichkeit. Auf der Wiese vor dem Haus, in dem Uta mit seiner Familie wohnt und in dem sich unten auch die Sanitäranlagen für Gäste befinden, spielen Kinder mit einem Ball. Uta hat drei Kinder und Zira, die Köchin, hat zwei. Außerdem gibt es auf dem Campingplatz noch ein ganz junges Kätzchen, das sich fleißig Streicheleinheiten abholt, wo immer jemand eine freie Hand hat. 

Johann und Ruben genießen die Freiheit auf dem Campingplatz. Sie dürfen endlich mal wieder sägen, sammeln Schnecken, kuscheln und spielen mit dem jungen Kätzchen, spielen mit den anderen Kindern und entdecken das Malen für sich. Gut, dass wir ein paar Malbücher als Gastgeschenke dabei haben, so können alle Kinder, die das möchten, gemeinsam in der Laube sitzen und malen. 

Außer uns gibt es noch einen weiteren Gast, der länger da ist. Peter aus der Schweiz genießt seinen Ruhestand auf Achse in einem Offroad-Wohnmobil. Mit ihm und Uta sitzen wir abends gerne gemeinsam in der Laube und genießen den interessanten Austausch und den einen oder anderen Wein. 

Zwischenzeitlich sind auch andere Gäste auf der Durchreise da, unter anderem eine kleine Offroad-Reisegruppe mit einem Land Cruiser und einer Buchanka. Dem Buchanka-Fahrer können wir mit zwei Ersatzsicherungen weiterhelfen, die ihm immer wieder Probleme bereiten und mit ein paar Schrauben. Auch wenn das Fahrzeug erst zwei Jahre alt ist, ist es bereits eine Bastelbude, bei der selbst georgische Mechaniker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Immerhin kennen sie das seit 1965 fast unverändert gebaute Fahrzeug noch aus Sowjetzeiten gut (und können laut dem Guide nicht verstehen, wie man sich freiwillig ein solches Gefährt zulegen kann). 

Wir bekommen vom Guide der Gruppe noch einen guten Tipp zum Tanken, der uns nach der Erfahrung mit unserem Dieselfilter in der Türkei durchaus plausibel erscheint: Beim Tanken in Südosteuropäischen und vorderasiatischen  Ländern sollte man auf die ganz teuren Kraftstoffe verzichten, da diese von den Einheimischen – insbesondere in ländlichen Gegenden – kaum gekauft werden. Welche Qualität der Sprit noch hat nachdem er ggf. Jahre in den Tanks gelagert hat, ist fraglich. Seine Empfehlung war, lieber den Sprit zu kaufen, der viel gekauft wird und dann auch die Qualität hat, die draufsteht - seither tanken wir billiger und verbrauchen  in der Tat weniger.

Wir fühlen uns so wohl auf dem Campingplatz, dass wir eine Woche bleiben und planen, nach unserem Ausflug nach Armenien wieder zurückzukommen. Jetzt geht es aber erst einmal los in Richtung Süden. 



Dato führt uns vor der eigentlichen Verkostung zu den Qvevris, ...

... in den Boden eingelassene tönerne Gefäße, in denen der georgische Wein traditionell vergoren wird.

Vor, während und nach der Verkostung beantwortet er gerne alle Fragen rund um das Thema Wein und man merkt ihm seine Passion an.

Den Pausetag nutzen wir, um mit den Kindern Karten ... 

... und Fußball zu spielen.

Cris darf auch einmal in einen Qvevri rein. Das Gefäß fasst rund 2.000 Liter und ist über 100 Jahre alt.

Am Nachmittag des Erntetags kommt der Traktor mit den Trauben, die zerschlagen werden. Die Maische kommt direkt in den Qvevri, die Rispen zurück auf den Weinberg.

Auf der Fahrt von Vachnadziani nach Napareuli machen wir einen kleinen Umweg über Gremi. Während Cris eine Runde Sams vorliest ...

... besichtige Bohdana in Ruhe die Kathedrale, ...

... anschließend wird gewechselt.

Zum Schluss fliegt Cris noch eine Runde mit der Drohne.

Überall auf den Straßen Kachetiens begegnen uns Lastwagen und Traktoren voller Weintrauben.

Der Campingplatz in Napareuli ist für die Kinder richtig toll: Sie können sägen, ...

..., mit den Kindern von Uta und Zira spielen, ...

..., das junge Kätzchen Chappy streicheln, ...

... und vor allem viel malen.

Chappy findet immer einen Platz zum Kuscheln.

Obwohl der Spätsommer und Herbst in Kachetien eigentlich sehr trocken sein sollten, haben wir zwei Regentage. Zum Glück ist unser Dachzelt groß genug ... 

... um auch mal einen ganzen Tag darin verbringen zu können.

Außerdem haben wir Regenjacken dabei und ein bisschen Wasser kann unsere Waldkinder ohnehin nicht schrecken.

Hier lohnt es sich endlich auch mal wieder unseren ganz großen Ball rauszuholen.

03. - 04.09.2023 - 16. Etappe


Start: Ethnic Hostel Shatili, Shatili, Georgien 

 Zwischenstop: Guest House Shorena & Nino, Stepantsminda, Georgien

Ziel: Ibero Winery, Vachnadziani, Georgien


Da der Weg über den Datvisjvari-Pass die einzige Straße nach Shatili ist, fahren wir diesen Weg auch wieder zurück. Je nach Wetter ist auch dieser Weg im Winter versperrt, so dass den Winter über nur einige wenige Familien in Shatili und den umliegenden kleineren Dörfern bleiben, die dann für einige Wochen bis Monate von der Außenwelt weitestgehend abgeschnitten sind. 

Hatten wir auf der Hinfahrt auf dieser Seite Hagel und Gewitter, sehen wir nun die Berglandschaft bei gutem Wetter. Cris nutzt die Gelegenheit für ein paar Drohnenaufnahmen. Auf dem Pass beginnt dann der Nebel und wir müssen uns bei der Abfahrt erst einmal durch eine Wolkenschicht arbeiten. 

Zurück auf der Georgischen Heerstraße fahren wir in Richtung Norden nach Ananuri, wo wir zu Mittag essen. Wir lernen ein weiteres georgisches Gericht kennen, Ostri, einen Tomaten-Rindfleisch-Eintopf, der – obwohl pikant bis scharf gewürzt – auch Johann schmeckt. 

Danach halten wir an der historischen Festungs-/Wehrkirchenanlage von Ananuri. Die Kinder haben keine Lust auf Festung und Kirchen und so machen wir es wieder wie in Mzcheta und ein Erwachsener bleibt mit den Kindern draußen. 

Wir fahren weiter in Richtung Norden über den Kreuzpass hinter Gudauri, machen einen kurzen Zwischenhalt bei den Travertinen Mineral Quellen und schauen uns die Kalkterrassen an. Anschließend geht es weiter bergab bis Stepantsminda, wo wir uns für eine Nacht in einem Guest House eingemietet haben. Für die Kinder gibt es hier ein Schwein und einige Hühner zu sehen. 

Am nächsten Tag fahren wir dann zur „Gergetier Dreifaltigkeitskirche“, der wahrscheinlich meistfotografierten Kirche Georgiens. Das Panorama ist schön, leider haben wir Pech mit dem Wetter und können nur einen Teil des berühmten Panoramas – leider ohne den Kasbek – sehen. 

Anschließend geht es wieder zurück auf die Georgische Heerstraße, diesmal in Richtung Süden. Über park4night haben wir ein Weingut gefunden, das auch die Möglichkeit anbietet dort zu Campen und an einer Weinverkostung teilzunehmen. Wir hoffen außerdem auch etwas von der Weinernte mitzubekommen und vielleicht sogar mitmachen zu können. 

Nach einigen Stunden Fahrt machen wir eine Pause am Alawerdi-Kloster. Die Anlage gefällt uns sehr gut und die Kirche hat eine tolle Athmosphäre. 

Wir fahren weiter, erreichen Telavi und essen erst einmal zu Abend. Anschließend fahren wir die letzten Kilometer bis zum Weingut Ibero in Vachnadziani, wo wir freundlich begrüßt werden und unser Zelt aufbauen. 

Wir verlassen Shatili in Richtung Datvisjvari-Pass.

Alle paar Kilometer stehet Räumgerät bereit um die immer wieder vorkommenden Erdrutsche zu beseitigen und die Straße befahrbar zu halten.

Das Wetter spiel mit und da Bohdana fährt kann Cris die Drohne fliegen lassen.

Als wir auf dem Pass ankommen, stehen wir vor einer Wolkenwand.

Wie weit es runter geht, können wir nicht sehen... :)

Wieder unter den Wolken angekommen ist auch der Blick ins Tal wieder frei.

Wir besichtigen Ananuri, ...

... Bohdana ist vor allem von den tollen Steinmetzarbeiten begeistert.

Entlang der Georgischen Heerstraße gibt es eine Unmenge an kleineren und größeren Verkaufsständen.

Die Straße über den Kreuzpass (Georgische Heerstraße) ist gut ausgebaut ...

... und es gibt regen Verkehr.

Bei den Travertinen Mineralquellen machen wir eine kurze Pause und schauen uns die Kalksteinterrassen an.

Auch wir machen unser Bild von der wahrscheinlich meistfotografierten Kirche Georgiens, ...

... der Gergetier Dreifaltigkeitskirche.

Leider haben wir ein wenig Pech mit dem Wetter und der Gipfel des Kasbek ist in Wolken gehüllt. Der Blick über Stepantsminda ist trotzdem schön.

Zurück geht es wieder über die Georgische Heerstraße.

Kurz vor dem Kreuzpass sehen wir, wie gerade ein Schaf gehäutet wird und halten an.

So können wir den Kindern zeigen, woher das Fleisch kommt, ... 

... das auf den Schaschlikspießen steckt, die wir alle gerne essen.

Am späten Nachmittag erreichen wir Alawerdi. Die Klosteranlage liegt umgeben von Weinfeldern vor der Kulisse des großen Kaukasus.

Auch von innen gefällt uns die Klosterkirche...

... wie auch die gesamte Anlage sehr gut.

01. - 03.09.2023 - 15. Station: Shatili

Ort: Ethnic Hostel Shatili, Shatili, Georgien


Das Hostel ist in einem rustikal hergerichteten, traditionellen Steinhaus. Das Ambiente ist wirklich urig und die meisten Möbel und Dekorationen sind Gebrauchsgegenstände aus den letzten 100 Jahren gemischt mir selbst gebautem neueren Datums. Dennoch müssen wir auf nichts verzichten: Es gibt ein Strom, warmes Wasser und ein modernes Bad. Im unteren Stockwerk befinden sich ein Gemeinschaftsraum und das Bad, im oberen Stockwerk sind neben unserem Familienzimmer mit Stapelbett noch zwei Doppelzimmer. Auf dem Dach gibt es eine teilüberdachte Dachterrasse mit Blick auf den Hauptort Shatili. 

Die Kinder fühlen sich sofort pudelwohl. Da wir die einzigen Gäste sind, können wir das Gemeinschaftszimmer uneingeschränkt nutzen und die Kinder können das ganze Haus bespielen. 

Abends gehen wir zum Essen zum Kernort, wo es direkt am Eingang das Hotel Front Castle gibt. Das Essen ist richtig lecker und neben traditionellen georgischen Gerichten gibt es Pfannkuchen im amerikanischen Stil. Die Kinder lieben die Pfannkuchen und wir haben unser Restaurant für die Zeit in Shatili gefunden. 

Am nächsten Tag machen wir nach dem Frühstück (Pfannkuchen für alle) erst einmal die Stadt unsicher. Es ist spannend zu sehen wie die ganzen Häuser sowohl über Wege und Straßen als auch über Balkone und Stege miteinander verbunden sind. Als Grenzfestung gehörte dies zur Verteidigungsstrategie der Bewohner. Leider sind viele Häuser (noch) entkernt und in einem teils argen Zustand. Das Hotel Front Castle, das Café Firefly und ein verschlossenes Haus scheinen die aktuell einzigen bewohnten Häuser zu sein, diese sind dafür richtig schön hergerichtet. Mindestens 3 weitere Häuser werden aktuell renoviert und bei weiteren Gebäuden scheinen Vorarbeiten für eine Renovierung in Gang zu sein. Wenn diese Renovierungen ebenso stilvoll erfolgen wie im Front Castle, im Firefly und auch in unserem Hostel, dann können wir uns gut vorstellen, dass sich Shatili vom Diamant mit Erstschliff zu einem wunderschönen Juwel entwickelt. 

Wir verlängern um eine Nacht, danach ist das Hostel leider schon ausgebucht. Die Kinder genießen die Zeit in der Stadt und im Hostel und wir freuen uns, diesen tollen Ort erkundet zu haben. Shatili gehört auf jeden Fall zu den Orten, die wir gerne wieder besuchen würden und wo sich – Lust zu Wandern oder zum Mountainbiken vorausgesetzt – auch längere Zeit verbringen ließe. 

Mit einer extragroßen Portion Pfannkuchen im Gepäck heißt es Abschied nehmen, zum Beginn der Weinlese möchten wir gerne in Kachetien sein.  



Unser Hostel hat ein Gemeinschaftswohnzimmer, ...

... ein Familienzimmer und ...

... eine Dachterrasse mit Blick auf ...

... das alte Shatili.

Von unten gehen wir in die Stadt ...

... erkunden die ...

... teils recht engen Gassen und ...

... riskieren einen Blick in so manches Haus.

Auf dem Rückweg ...

... machen wir noch einen kurzen Zwischenstop im Café Firefly, ...

... danach geht es zurück zum Hostel.

Nach zwei Nächten nehmen wir Abschied von Shatili und fahren in Richtung Kachetien.

30.08. - 01.09.2023 - 15. Etappe


Start: Guest House Bapsha, Mestia, Georgien 

 Zwischenstop 1 : freies Camping kurz vor dem Motsameta-Kloster, Motsameta Georgien 

Zwischenstop 2 : Hotel Aragvi, Mzcheta, Georgien

Ziel: Ethnic Hostel Shatili, Shatili, Georgien


Bevor wir Mestia verlassen, halten wir noch einmal, um noch ein anderes svanetisches Salz einzukaufen, dann geht es los. Wir fahren in Richtung Uschguli. Wir möchten über den Letpari-Pass fahren, wurden aber in Mestia gebeten, nochmal vor Ort nachzufragen, ob der Pass gerade gut befahrbar ist. 

Wir halten an einem kleinen Restaurant und das es Mittagszeit ist, essen wir auch gleich dort. Das Essen ist wieder einmal sehr lecker für uns Erwachsene, die Kinder tun sich mit dem recht stark gewürzten Essen in Georgien weiterhin etwas schwer. Dafür freunden sie sich schnell mit dem Hundewelpen des Restaurants an. Leider kann uns die Gastwirtin nichts zur Befahrbarkeit des Passes sagen. Wir fahren weiter und halten am nächsten Restaurant kurz vor dem Abzweig zum Pass an. Hier treffen wir auf einen älteren Herren, der uns Auskunft geben kann: Mit unserer Beladung rät er uns dringend davon ab, den  Letpari-Pass zu befahren, da dieser stellenweise sehr steil und der Weg teilweise sehr schräg am Hang entlang verläuft. 

Wir befolgen den Rat und fahren die Alternativroute über Uschguli und weiter über den Zagari-Pass nach Lentechi. Auch diese Route ist landschaftlich sehr schön und aktuell nur für Fahrzeuge mit erhöhter Bodenfreiheit befahrbar. Allerdings wird auch hier schon daran gearbeitet, die Straße auszubauen. 

Wir fahren weiter in Richtung Kutaissi. Eine Wegstunde vor der Stadt wird der Hunger so groß, dass wir beschließen an einer schönen Stelle am Wegesrand Nudeln zu kochen und zu Abend zu essen. Anschließend geht es weiter. In Kutaissi tanken wir nur kurz auf und fahren weiter in Richtung Motsameta-Kloster, wo es laut park4night einen schönen Platz zum Übernachten gibt. 

Wir finden den Platz kurz nach Einbruch der Dunkelheit, bauen fix das Zelt auf und kriechen in die Koje. 

Morgens stehen wir früh auf und fahren direkt zum Kloster, wo wir in Ruhe frühstücken. Anschließend schauen wir uns die sehr schön gelegene kleine Anlage an. Bei der Abfahrt bemerken wir, dass wir eigentlich gar nicht bis zum Kloster hätten fahren sollen: Jetzt ist der Schlagbaum hinter dem großen Parkplatz unten und der Parkwächter lässt uns etwas verdutzt durch. 

Wir fahren nur wenige Kilometer weiter zum Gelati-Kloster. Das Kloster ist weitläufig und schön, die Hauptkirche reiht sich allerdings in unsere Liste des „Weltkulturerbes in Renovierung“ ein. Dafür bekommen wir in einem Seitengebäude eine Darbietung dreier Musiker mit, die den Anwesenden Touristen einige traditionelle georgische Lieder vortragen. Johann und Ruben lassen sich für solcherlei Präsentation schnell begeistern und so können wir die Show auch dreimal genießen. Zwischen den Shows unterhalten wir uns sehr nett mit dem Hauptsänger. Teil des Klosters ist eine Quelle. Seit Ruben gelernt hat, aus gefassten Quellen zu trinken, ist er kaum davon wegzubekommen und trinkt (gefühlt) literweise das heilige Wasser – ob das der einzige Grund ist, warum er gesund geblieben ist, wissen wir nicht. 

Wenn wir schon einmal in der Gegend sind, lassen wir es uns auch nicht nehmen, auch der Kazchi-Säule einen Besuch abzustatten.

Am Nachmittag geht es Bohdana nicht so gut (vielleicht hätte sie mehr von dem Quellwasser trinken sollen?) und in Chiatura setzt sie nach dem Mittagessen eine Runde aus, während Cris mit den Kindern die Seilbahnen testet. Nach der ersten Runde, wollen die Kinder unbedingt noch eine weitere Linie testen und so fahren wir auch noch eine weitere Runde von der zentralen Seilbahnstation aus. 

Am späten Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Mzcheta, wo wir relativ spät in unserem Hotel ankommen. Wir überlegen, einen Pausetag einzulegen, aber da uns das Hotelpersonal nicht sagen kann, ob das Zimmer noch eine weitere Nacht frei wäre, das laut App verfügbare Frühstücksangebot nicht existiert und auch das Zimmer eher durchschnittlich ist, entscheiden wir uns, an unserem Plan festzuhalten und direkt am nächsten Tag weiterzufahren. 

Wir fahren nach dem Aufstehen direkt zur Swetizchoweli-Kathedrale. Auf dem Parkplatz machen wir uns einen Grießbrei zum Frühstück. Da die Kinder keine Lust auf noch eine Kirche haben, bleiben sie mit einem Erwachsenen am Auto, während der/die andere in Ruhe die Kirche anschauen kann. Das Modell bewährt sich und wir beschließen, das den Kindern zukünftig öfter anzubieten.

Am späten Vormittag brechen wir in Richtung Shatili auf. Auf der Georgischen Heerstraße fahren wir bis zum Zhinvali-Damm. Dort biegen wir in Richtung Osten ab und fahren entlang des Stausees weiter. Wir finden ein schönes Restaurant, in dem wir zu Mittag essen. Am Nachmittag geht es dann auf den Datvisjvari-Pass. Der Asphalt endet und die Straße wird schmäler und schmäler. Kurz vor dem Pass schlägt dann das Wetter um und es beginnt ein ordentlicher Hagelschauer, der die Landschaft und die Straße weiß färbt und im Auto für ungewollte Hörerlebnisse sorgt. Die Landschaft ist absolut atemberaubend und da wir schön langsam abfahren bleibt auch genug Zeit zum Schauen. Am späten Nachmittag erreichen wir Shatili. Der Anblick der Stadt ist beeindruckend. Unser Hostel befindet sich in einem traditionellen Steinhaus, das schön hergerichtet ist. 

Johann und Ruben freunden sich beim Mittagessen mit einem knuffigen Welpen an. 

Hinter Uschguli geht es in Richtung Zagari-Pass.

Noch ist die Passstraße eher etwas für Allradler, aber auch hier wird fleißig gebaut und betoniert.

Auch die Abfahrt vom Pass in Richtung Lentechi bietet wunderschöne Ausblicke.

Während Bohdana Nudeln zum Abendessen kocht, bauen die Kinder Nester aus Steinen und Moos.

Bevor wir uns beim Campen alles verdrecken, duschen wir das Auto noch schnell ab.

Unser Übernachtungsplatz in der Nähe des Motsameta-Klosters.

Das Motsameta-Kloster liegt idyllisch über dem Flußtal.

Der Innenraum der Klosterkirche ist kunstvoll gestaltet.

Als nächstes besuchen wir das nahe gelegene Gelati-Kloster.

Die Hauptkirche des Gelati-Klosters wird ... tada ... gerade renoviert, ...

... dennoch können wir an einzelnen Stellen Blicke auf die wunderschönen Bemalungen erhaschen.

In einem Nebengebäude genießen wir die Darbietung traditioneller georgischer Lieder.

Ruben schmeckt das heilige Wasser aus der Klosterquelle, oder liebt er es einfach aus den Händen zu trinken?

Weiter geht es in Richtung ...

... Kazchi-Säule.

In Ciatura gibt es eine zentrale Seilbahnstation, von der aus sich vier verschiedene Stadtteile per Seilbahn erreichen lassen.

Neben den modernisierten Seilbahnen, die wieder in Betrieb sind und die wir natürlich ausprobieren mussten, sieht man auch die Überreste älterer Seilbahngenerationen.

Die Materialseilbahnen in den Bergwerksvierteln sind - wie auch die meisten Bergwerke - mittlerweile stillgelegt.

Weiter geht es über die Autobahn in Richtung Mzcheta.

Dieses Mal besuchen wir erstmal nur die Swetizchoweli-Kathedrale, ...

... die als Weltkulturerbe und dank der zentralen Lage ...

... viele Touristen anzieht und ...

... um die sich rundherum viele Händler scharen.

Insbesondere Churchkhela und Trockenobst werden neben den üblichen Souvenirs angeboten.

Am frühen Nachmittag erreichen wir die Auffahrt zum Datvisjvari-Pass, die Straße ist zunächst noch gut, ...

... wird jedoch in Richtung der Passhöhe immer schmäler. Außerdem schlägt das Wetter um.

Ein Gewitter mit Hagel färbt die Landschaft temporär weiß.

Die Abfahrt in Richtung Shatili führt durch eine wunderschöne Berglandschaft.

Am frühen Abend erreichen wir Shatili und beziehen unser Quartier.

26. - 30.08.2023 - 14. Station: Svanetien

Ort: Guest House Bapsha, Mestia, Georgien


Im Guest House werden wir freundlich begrüßt. Die Kinder finden an der Rezeption eine Art Mini-Tip-Kick und sind erstmal beschäftigt während wir die Pension und unser Zimmer gezeigt bekommen. Nach dem wir unser Zimmer bezogen haben gehen wir erst einmal essen. Das Lokal ist richtig voll und das Personal heillos überlastet. Glücklicherweise haben wir genügend Vorlesestoff dabei und finden schnell heraus, welche Kellnerin noch den Überblick hat, so dass wir am Ende mit einem leckeren Essen im Bauch den Heimweg antreten. 

An unseren ersten vollen Tag in Mestia entscheiden wir uns für die Wanderung zum Chalaadi-Gletscher. Mit dem Auto fahren wir bis zu einem Parkplatz, bevor wir uns über eine recht abenteuerliche Brücke zum Beginn des Wanderwegs begeben. Der Weg ist für die Kinder sehr anspruchsvoll, bietet aber auch tolle Stellen zum Pause machen und Spielen. Kurz vor dem Gletscher biegen wir leider auf den alten Weg ab, der über ein Geröllfeld führt. Wir sehen – nachdem wir uns einige hundert Meter durch das Geröllfeld gearbeitet haben – den neuen Weg am Rande des Geröllfelds und erreichen ihn gut. Ruben hat der Ausflug ins Geröllfeld allerdings die letzten Kraftkörner geraubt und Cris trägt ihn den letzten Viertelkilometer bis an den Gletscher. 

Am Gletscher sind gut zwei Dutzend andere Touristen. Es werden Bilder gemacht und ausgeruht, gegessen und Flaschen aufgefüllt. Alle paar Minuten fallen von der Gletscherkante kleinere oder mittlere Steine herunter, die einen längeren Aufenthalt direkt am Eis recht gefährlich machen. Cris kann es dennoch nicht lassen, wenigstens einmal kurz hinzugehen und etwas Eis zu holen. 

Der Rückweg ist für uns alle recht beschwerlich – für die Kinder, weil die drei Kilometer mit 300 Höhenmetern zum Gletscher sehr kräftezehrend waren und für die Eltern, weil Ruben fast den gesamten Rückweg und Johann einige Teile getragen werden wollen/müssen. 

Wir verbringen noch etwas Zeit in einem Café bevor wir uns wieder über die Hängebrücke zurück zum Auto begeben. In Mestia suchen wir uns noch ein schönes Lokal und gehen nach einem guten Abendessen zügig in unsere Unterkunft und ins Bett. 

Den nächsten Vormittag lassen wir ruhig angehen. Die Kinder spielen im Zimmer mit Lego und im Hof Fußball, die Erwachsenen spielen mit und waschen zwischendrin noch zwei Ladungen Wäsche. 

Am Nachmittag fahren wir mit einem Sessellift und einer Seilbahn auf Mestias Hausberg, den Hatsvali. Wir sind froh, dass wir die Klettergurte dabei haben und so die Kinder im Sessellift an uns sichern können. Oben haben wir einen schönen Ausblick auf die Gipfel des hohen Kaukasus wie den Ushba. Da wir erst am späten Nachmittag hochgefahren sind, haben wir nicht viel Zeit bevor die letzten Bahnen uns wieder ins Tal bringen. 

Für den folgenden Tag haben wir geplant nach Uschguli zu fahren und uns dieses swanetische Bergdorf anzuschauen. Unterwegs halten wir am „Tower of Love“, einem einzeln stehenden Wehrturm auf dem Weg nach Uschguli, der für Besichtigungen offen ist. In dem Turm sind 3 Etagen durch Holzbalken eingezogen, der Aufstieg von einem Stockwerk ins nächste erfolgt über Leitern. Drinnen ist es recht dunkel und wenig gemütlich, für gemütliche Stunden waren die Wehrtürme ja auch nicht gedacht. 

Die Straße von Mestia nach Uschguli ist bis auf die letzten drei Kilometer schon ordentlich asphaltiert, der Rest ist Baustelle. In Uschguli sind die traditionellen Steinhäuser und Wehrtürme noch die vorherrschende Bauform, allerdings mischen sich auch neuere Häuser dazwischen und auch in Uschguli wird viel gebaut. Wir hoffen, dass sich Uschguli auch für die Zukunft noch etwas von seinem alten Charme bewahren kann und nicht zu einem Skiresort umgebaut wird. 

Wir schlendern ein wenig durch die Straßen, essen zu Mittag und besuchen ein kleines privates Museum. Wir kaufen etwas svanetisches Salz, eine traditionelle Gewürzmischung, die immer etwas anders schmeckt, je nachdem, wer sie zubereitet. Danach fahren wir zurück nach Mestia und besuchen noch das ethnographische Museum. 

Nachdem die Kinder schlafen bereiten wir noch die Weiterreise für den nächsten Tag vor. 



Mestia ist der Hauptort Svanetiens. Das Stadtbild wird durch die traditionellen Wehrtürme und viele Hotels und Restaurants geprägt.

Der erste Nervenkitzel ist der Weg zum Weg. Über eine durchaus abenteuerliche Brücke geht es vom Parkplatz zum Beginn des Wanderwegs zum Chalaadi-Gletscher.

Der Weg führt zunächst durch einen schönen Bergwald ... 

... und dann entlang des aus dem Gletscher entspringenden Flusses.

Die Pausen werden von den Kindern zum Klettern und Höhlen erforschen genutzt.

Der Weg durch das Geröllfeld raubt insbesondere Ruben ordentlich Kraft, für ihn ist jeder Stein eine Kletterpartie.

Der Anblick des Gletschers entschädigt für die Mühen des Weges!

Angekommen! Am Gletscher heißt es Ausruhen, Kraft schöpfen und Fotos machen.

Papa kann es nicht lassen und organisiert uns ein Eis vom Gletscher. 

Für den Rückweg werden die Flaschen mit frischem Gletscherwasser aufgefüllt. Insbesondere Johann schmeckt das Wasser sehr gut.

Den Rückweg schaut sich Ruben dann doch lieber von oben an.

Eigentlich wurde der Sessellift für die Skifahrer gebaut, aber auch die Wanderer genießen es, die Wanderung oben auf dem Hatsvali beginnen zu können.

Nach dem Sessellift fahren wir mit der Seilbahn weiter bis zum Aussichtspunkt auf dem Hatsvali, von dem aus wir einen guten Blick auf den Ushba haben.

Der "Tower of Love" ist ein einzeln stehender Wehrturm auf halbem Weg zwischen Mestia und Uschguli.

Wir besichtigen den Turm. Der Weg von einem Stockwerk ins nächste führt über Leitern.

Im Bergdorf Uschguli sind noch viele Häuser traditioneller svanetischer Bauweise aus Stein und mit Wehrturm erhalten, ...

... allerdings wird auch hier viel neugebaut. 

An vielen kleinen Ständen wird das svanetische Salz angeboten, eine Gewürzmischung, die in ganz Georgien berühmt ist.

25. - 26.08.2023 - 14. Etappe


Start: bei Sasha und Nana, Birtvisi, Georgien 

Zwischenstop: Hotel Agropalace, Kutaissi, Georgien

Ziel: Guest House Bapsha, Mestia, Georgien


Cris geht es wieder besser, der ruhige Nachmittag gestern zahlt sich aus. Sasha erklärt uns noch einmal den Weg, den wir an Stelle der Hauptverbindung über Tbilisi nehmen sollen. Wir füttern googlemaps mit genügend Wegpunkten, damit es uns den richtigen Weg lotst und so fahren wir nicht außen um den Berg herum sondern oben drüber. Solche Routen sollte man in Georgien immer mit Einheimischen aus der Region absprechen und Straßenzustand und Geländeart in Erfahrung bringen. In diesem Fall kennt Sasha den Weg bestens und kann uns versichern, dass der Weg asphaltiert und in sehr gutem Zustand ist. 

Der Weg führt uns durch bewaldete Hügel hinauf zu kahler werdenden Kuppen und vorbei am Schlachtfeld-Denkmal von Didgori, wo König Dawit IV. der Erbauer eine seldschukische Übermacht zurückschlagen und damit den Grundstein für die mittelalterliche Blütezeit Georgiens legen konnte. Leider machen die Kurven heute Rubens Magen zu schaffen und es geht ihm gar nicht gut, die Details ersparen wir euch... 

Anschließend geht es hinab ins Tal der Kura, wo wir uns die Höhlenstadt Uplistsikhe anschauen. Es ist faszinierend, wie viele unterschiedliche Höhlenstädte wir auf unserer Reise besucht haben und wie unterschiedlich diese angelegt und erbaut wurden. In Uplistsikhe bestaunen wir die in die Steindecken gehauenen Holzdeckenimitate und einige recht große Höhlensäle. 

Gegen Abend erreichen wir – etwas später als geplant – unser Hotel in Kutaissi. Wir bekommen noch unser Abendessen und sind froh, als wir endlich alle im Bett liegen. 

Am nächsten Tag kaufen wir uns noch eine georgische Sim-Karte und füllen unseren Tank. Bevor wir Kutaissi verlassen, schauen wir uns noch die Bagrati-Kathedrale an. 

Der Weg aus Kutaissi führt uns durch gefühlt endlose Vororte, die nahtlos in immer weiter auseinanderliegende Straßendörfer übergehen. Am Straßenrand wechseln sich triste Wohnblöcke aus der Sowjet-Zeit mit zum Teil interessanten Einfamilienhäusern ab, wobei die Gewichtung von Wohnblocks zu freistehenden Häusern mit zunehmender Distanz zu Kutaissi umschlägt. 

Nach einigen Folgen Was-ist-was Junior wird es Zeit für eine Pause. Von der Hauptstraße zweigt passenderweise eine unüblich große Straße ab, auf der auf einen Staudamm hingewiesen wird. Wir entscheiden uns, die Pause dort zu verbringen und landen nach wenigen Biegungen an der Enguri-Staumauer, dem laut Wikipedia mächtigsten Bauwerk im hohen Kaukasus. Mit ihren 750 Metern Länge und 271,5 Metern Höhe gilt sie als höchste Bogenstaumauer der Welt. Leider reicht unsere Pausenzeit nicht für eine intensive Besichtigung, da wir noch einige Fahrstunden in Richtung Mestia vor uns haben und die Enguri-Staumauer schlicht nicht auf dem Radar hatten. 

Wir fahren entlang des Enguri-Stausees stetig bergan über die schmaler werdende Straße und folgen dem Enguri bis kurz vor Mestia. Auch auf diesem Weg hätte es wie so oft nicht unbedingt einen Geländewagen gebraucht, aber wir sind froh unsere HUML zu haben. So kommen wir deutlich schneller auf der stark wechselnden Straßenbelagsqualität voran, als Fahrzeuge mit geringerer Bodenfreiheit. 

Die Berge des Hohen Kaukasus begrüßen uns mit schroffen und teilweise schneebedeckten Gipfeln vor blauem Himmel. Die ersten der berühmten swanetischen Wehrtürme tauchen auf und wir kommen am frühen Abend in unserer Pension in Mestia an. 



Von Birtvisi geht es durch grüne Hügel hinauf in den kleinen Kaukasus.

Hier oben legte einst Davit der Erbauer mit seinem Sieg bei Didgori gegen die seldschukische Übermacht den Grundstein für Georgiens mittelalterliche Blütezeit. 

Die Berghänge auf der gegenüberliegenden Seite der Kura könnten unterschiedlicher nicht sein.

In Uplistsikhe besichtigen wir die berühmte Höhlenstadt, ...

... insbesondere die aus dem Stein herausgearbeiteten Holzdeckenimitate ...

... und die Höhlensääle faszinieren uns.

Weiter geht es im Tal der Kura in Richtung Kutaissi. Das Klima wird feuchter und die Vegetation üppiger.

In Kutaissi besichtigen wir noch die Bagrati-Kathedrale, ...

... die Kinder möchten gerne wieder Kerzen anzünden ...

... und die Erwachsenen möchten ein wenig fotografieren.

Auf dem Weg aus Kutaissi kommen wir an alten Wohnblocks ... 

... und interessanten Einfamilienhäusern vorbei. Die überirdischen Wasserleitungen (gelb) findet Cris faszinierend.

Weiter geht es durch schöne bewaldete Hügel und über einige größere Bäche...

... bis zum Beginn des Großen Kaukasus.

Unsere Pause machen wir an der größten Bogenstaumauer der Welt, dem Enguri-Damm.

Entlang des Enguri-Stausees geht es langsam aber stetig bergauf.

Die Straße wird schmäler und die Hänge steiler. Die meiste Zeit ist der Straßenbelag wie hier recht ordentlich.