26.11. - 01.12.2023 - 26. Station: Sofia
Ort: Flat by the Mall, Sofia, Bulgarien
Während es Cris heute deutlich besser geht, hängen gegen Abend Johann und Bohdana etwas in den Seilen. In der Nacht bekommt Johann sogar etwas Fieber. Auch wenn es ihm am Morgen schon wieder besser geht, möchten Bohdana und die Jungs gerne einen Spieltag in der Ferienwohnung machen und Cris geht alleine zum Street Art Walk durch die Innenstadt. Ähnlich wie in Plovdiv – einige der Künstler sind in beiden Städten aktiv – lohnt sich die Tour. Auf dem Rückweg geht er noch ein wenig einkaufen.
Am nächsten Tag wollen Bohdana und die Kinder immer noch nicht aus dem Haus, so richtig fit fühlt sich Bohdana nicht und die Kinder genießen gerade ihr Lego. Cris macht also auch die Sofia Free Walking Tour alleine mit. Auch diese lohnt sich, da Sofia wie auch Plovdiv eine interessante Geschichte hat und die Stadtführer der Free Tours ihre Sache einfach gut machen. Auf dem Rückweg holt er noch Pizza und überlegt, ob er am Abend nicht noch den Pub Crawl mitmachen könnte.
Nach dem Abendessen kommt auf Grund der Symptomlage der Verdacht auf, dass es sich bei der Erkältung um Corona handeln könnte und bevor er zum Pub Crawl geht macht Cris einen Test – positiv, also kein Pub Crawl. Zum Glück haben wir in den vergangenen Tagen viel Zeit auf der Straße und an der frischen Luft verbracht und Cris ist zu den Stadtführungen immer gelaufen.
Die nächsten Tage bleiben wir also alle in der Ferienwohnung und verlängern den Aufenthalt in Sofia, zum Glück können wir in der Wohnung bleiben. Wir sind mittlerweile alle symptomfrei und Bohdana erkundet Sofias Innenstadt eine Runde zu Fuß. Die Kinder sind nicht vom Lego wegzubegeistern und bleiben mit Cris zu Hause.
Am letzten Abend macht Cris nochmal einen Coronatest – dieses Mal negativ – und kann doch noch an einem Pub Crawl teilnehmen. Der erste „Pub“ ist eher eine Mischung aus Straßencafe und Imbissbude, dann geht es durch zwei nette Pubs und am Schluss bekommt er noch zwei Clubs gezeigt.
Am nächsten Morgen packen wir unser Auto und machen uns auf den Weg nach Norden.
Sofia begrüßt uns in winter-weihnachtlicher Stimmung.
Da Bohdana krank ist, und die Kinder auch lieber puzzeln ...
... oder mit Lego spielen, ...
... geht Cris alleine zu den Sofia Free Tours.
Ähnlich wie in Plovdiv gibt es auch in Sofia eine Street Art Tour ...
... auf der es viele interessante Ecken und schöne Kunstwerke zu entdecken gibt.
Bei der "normalen" Walking Tour geht es vorbei am ehemaligen öffentlichen Thermalbad, in dem heute ein Museum ist, ...
... zur ältesten Kirche Sofias. Das kommunistische Regime hat sich hier nicht getraut, diese abzureißen, stattdessen wurde sie umbaut und so in einem Hinterhof versteckt.
In Sofia kann nicht gegraben werden, ohne auf römische Fundamente zu stoßen, so sind U-Bahn-Stationen auch immer ein bisschen Museum.
Typisch für Sofia sind die gelben Pflastersteine.
Das Ivan Vasov Theater steht am Ivan Vasov Platz zu der die Ivan Vasov Straße führt. All dies wurde schon zu Lebzeiten nach dem Dichter und Schriftsteller benannt, der nur wenige Meter weiter wohnte.
Das Wahrzeichen Sofias ist die Alexander Newski-Kathedrale, ...
... die aktuell zweit- und bald drittgrößte christlich-orthodoxe Kirche der Welt.
Der prächtige Hauptaltar der reich geschmückten Kathedrale.
Blick aus dem Fenster unserer Ferienwohnung.
Vom Platz der Toleranz aus kann man die orthodoxe Kathedrale Sweta Nedelja, die katholische Kirche Sweta Samardschijska, die Banja-Baschi-Moschee (im Rücken der Fotografin) ...
... und die Synagoge von Sofia zu sehen.
Wir erleben Sofia als eine sehr lebendige Stadt mit vielen kleinen Geschäften, schönene Ecken ...
... und gemütlichen Bars mit Livemusik ...
... oder ohne.
01. - 05.12.2023 - 27. Etappe
Start: Flat by the Mall, Sofia, Bulgarien
Ort 1: Budget Luxury Apartment, Russe, Bulgarien
Ort 2: Flora Residence Parliament, Bukarest, Rumänien
Ort 3: Apartment NAVI, Onesti, Rumänien
Ziel: Park & Pedestrian zone apartment, Chisinau, Republik Moldau
Nachdem wieder alles gut im Auto verstaut ist, fahren wir in Sofia los. Unsere erste Station liegt in einem Vorort von Sofia: Die Kirche von Bojana. Wir erfahren, dass wir vollkommen außerhalb der Saison kommen – zum Glück: Bis Ende Oktober sind die Besichtigungstermine teils Tage und Wochen im Voraus ausgebucht, da auf Grund der räumlichen Enge nur maximal 10 Besucher gleichzeitig in die Kirche dürfen. Wir haben sie für uns allein und bekommen quasi eine Privatführung durch die wunderschöne Kirche. Die Kinder schauen auch kurz vorbei, spielen dann aber lieber draußen mit den letzten Schneeresten.
Anschließend fahren wir in Richtung Norden, wo wir noch die Felskirchen von Iwanowo und das Thrakergrab von Sweschtari anschauen möchten. Zum Glück fahren wir noch abends bei den Felskirchen vorbei und sehen, dass die bei Google angegebenen Öffnungszeiten nicht stimmen und man sich im Winter für eine Besichtigung telefonisch anmelden muss – die Nummer findet man allerdings nur auf dem Parkplatz unterhalb der Felsenkirchen. Wir rufen die Nummer direkt an und bekommen etwas unwirsch die Info, dass es heute und morgen nicht möglich ist, die Kirchen zu besuchen. Wir beschließen, es morgen noch einmal zu versuchen und erstmal in die Ferienwohnung zu fahren.
Morgens sieht die Welt schon wieder anders aus. Wir kaufen noch etwas Obst und rufen erneut die Nummer der Felsenkirchen an: Ein nett klingender Mann freut sich über unser Interesse und sagt, dass er uns gerne in einer knappen Stunde bei den Kirchen treffen könnte. Wir freuen uns auch und fahren wieder zu den Kirchen. Der Mann schließt uns die Kirche auf (die zwei Räume sind offiziell zwei Kirchen) und kann uns zur Geschichte und den Fresken viel erzählen. Es ist erneut wunderschön und auch die Kinder legen sich begeistert auf den Rücken und schauen die schön bemalte Decke an. Anschließend gehen wir noch auf den nahen Aussichtspunkt, bevor wir uns auf den Weg nach Sweschtari machen.
In Sweschtari haben wir dann Pech, ein unfreundlicher Wächter will uns direkt wegschicken und verweist auf einen Schrieb mit Öffnungszeiten. Cris ist etwas stutzig und übersetzt den Aushang mit Hilfe von google translate. Eigentlich müsste das Grab geöffnet sein. Da wir nicht einfach wegfahren, ruft der Wächter jemanden von der Verwaltung an, der etwas Englisch spricht. Wir bekommen erklärt, dass es eben Pech sei, dass im Internet falsche Informationen zu den Öffnungszeiten stünden (auf den eigenen Aushängen waren diese ebenfalls zu lesen, aber gut) und dass es eben nicht geöffnet sei und es keine Besichtigungsmöglichkeit gibt, wir könnten ja das in der Nähe liegende Demir Baba Tekke anschauen. Etwas frustriert schauen wir uns das Demir Baba Tekke an – joah war ok, wir hätten lieber das Thrakergrab angeschaut.
Wir fahren weiter nach Bukarest, wo wir für zwei Nächte eine Ferienwohnung haben. Nach dem Frühstück gehen wir auch hier zur Free Walking Tour – dieses Mal zu viert. Nach einer Stunde haben die Kinder genug, außerdem ist ihnen kalt. Cris geht mit Johann und Ruben in ein Büchercafe zum Aufwärmen, während Bohdana die Stadtführung weiter mitmacht. Für die letzten Stationen der Führung sind sie aber wieder dabei. Nach der Führung essen wir eine sehr leckere Pizza und fragen die Kinder, was sie machen möchten, nachdem die Erwachsenen den Vormittag bestimmt haben. Die Kinder möchten in das Naturhistorische Museum. Das Museum ist schön gemacht, mit vielen präparierten Tieren und Naturräumen über mehrere Etagen.
Morgens fahren wir wieder direkt nach dem Frühstück los. Wir möchten uns auf dem Weg nach Chisinau noch die Wehrkirche in Prejmer nördlich von Brasov anschauen und vorher in Brasov zu Mittag essen. Wir kommen – auch auf Grund des winterlichen Wetters – nicht so schnell voran wie gedacht und ziehen die Mittagspause vor. In Sinaia finden wir ein nettes Restaurant direkt an der Straße. Während wir auf das Essen warten stellt Cris fest, dass wir überhaupt nicht weit von Bran entfernt sind und wir beschließen zusammen mit den Kindern, dass wir uns die Burg anschauen. Die „Draculaburg“ hat zwar nichts mit Dracula zu tun (Bran liegt zwar gerade noch in Transsilvanien, aber der letzte im Roman beschriebene und tatsächlich existierende Ort ist ein Pass, der eine ganze Ecke weit weg ist), ist ansonsten eine sehr sehenswerte und gut erhaltene mittelalterliche Burg – den Kindern und uns gefällt sie jedenfalls.
Anschließend fahren wir nach Brasov, wo wir die „Schwarze Kirche“ anschauen und den Weihnachtsmarkt besuchen. Die Kinder freuen sich über eine Runde auf dem Karussell. Wir fahren – obwohl schon spät – in Prejmer vorbei, die Kirchenburg ist allerdings schon zu und auch nur mäßig beleuchtet. Cris geht eine Runde drum herum und macht eine Hand voll Fotos, dann geht es weiter nach Onesti, wo wir die Nacht verbringen.
Am nächsten Tag fahren wir über die Grenze in die Republik Moldau. Cris erntet (mal wieder) Kopfschütteln für die mitgeführte Weinmenge, wird aber durchgewunken. Nach dem auch die e-Vignette organisiert ist geht es weiter in Richtung Chisinau, wo wir am Nachmittag ankommen.
In der Unterkunft, die wir eigentlich gebucht haben, werden wir sehr schroff begrüßt. Die Verständigung läuft nicht gut, da wir keine gemeinsame Sprache sprechen und wir fühlen uns auch nicht wohl. Als dann noch die Weigerung kommt, uns irgendeinen Beleg für die Barzahlung der Miete im Voraus auszustellen, brechen wir ab und ziehen weiter.
Die „neue“ Ferienwohnung ist zwar etwas kleiner, dafür aber sehr zentral an der Kathedrale gelegen, Wir fühlen uns direkt wohl und der Vermieter ist uns auf Anhieb sympathisch. Gut, dass wir auf unseren Bauch gehört haben.
Die Kirche von Bojana ist von außen eher unscheinbar, von innen ist sie allerdings wunderschön ausgemalt. Leider dürfen wir in der Kirche nicht fotografieren.
Die Höhlenkirchen von Iwanowo sind von außen gar nicht als solche zu erkennen ...
die Fresken, insebsondere an der Decke, haben uns alle begeistert und ...
... wir durften sie - natürliche ohne Blitz - fotografieren.
Das Demir Baba Tekke.
Als wir über die Donau nach Rumänien fahren geht gerade die Sonne unter.
In Bukarest ist die Altstadt systematisch von sozialistischen "Prachtbauten" umgeben worden. Geht man von der Straße aus durch einen Durchgang hinein, ...
... bieten sich einige schöne Einblicke, wie in diesem ehemaligen Han ...
... und den heute verkehrsberuhigten kleinen Gässchen zwischen klassizistischen Bauwerken.
Im Naturhistorischen Museum bestaunen wir u.a. die schwersten Flugfähigen Vögel, die bis zu 19 kg schweren Riesentrappen.
Auf dem Weg in Richtung Norden passieren wir in Höhenlagen verschneite Dörfer.
In den Tälern bleibt von der weißen Pracht noch nichts liegen.
Das Schloss Bran ist eine Höhenburg aus dem 14. Jahrhundert ...
... bietet interessante Einblicke in das Leben der Adeligen verschiedener Epochen.
Der Rundweg führt durch einen echten "Geheimgang" in der Mauer ...
... zu einer schönen Aussichtsterrasse.
Auf den Feldern und Weiden entlang der Straße sehen wir immer wieder Schäfer mit ihren Herden.
Bei Einbruch Dämmerung erreichen wir Brasov, ...
... mit der berühmten Schwarzen Kirche ...
... mit ihren drei berühmten Orgeln.
Die Wehrkirche in Prejmer ist leider schon geschlossen und wir können sie nur noch von außen bewundern.
Immer wieder fällt uns auf, dass mehere Kirchen völlig verschiedenen Stils direkt beieinander auf einem Grundstück stehen.
Die Republik Moldau begrüßt uns mit eisigen Temperaturen.
05. - 09.12.2023 - 27. Station: Chisinau
Ort: Park & Pedestrian zone apartment, Chisinau, Republik Moldau
Nach unserem Abenteuer mit dem spontanen Umzug, sind wir froh, die Wartezeit auf den Vermieter der neuen Wohnung mit einem Spaziergang durch den gegenüberliegenden Park um die Kathedrale zu verkürzen. Die Kinder freuen sich über einen schönen Spielplatz und Cris kundschaftet schonmal aus, wo der Weihnachtsmarkt ist.
Gerade als es beginnt uns allen kalt zu werden, meldet sich der Vermieter, dass er uns jetzt die Wohnung übergeben kann. Es ist ein ganz anderes Willkommen und wir fühlen uns sofort wohl. Bevor sich der Vermieter wieder auf den Heimweg macht, gibt er uns noch eine Reihe Tipps, die wir in und um Chisinau nicht verpassen sollten, z.B. die Weinkeller von Cricova, und wo wir gut und landestypisch essen gehen können, im La Placinte.
Abends überlegen wir spontan, dass wir – wenn wir schon keinen Adventskalender haben – zumindest den Nikolaus kommen lassen könnten. Wir füllen Nüsse, Äpfel, ein paar neue Buntstifte und ein noch ein Minihandtuch in die Stiefel und gehen dann auch ins Bett.
Nach dem Frühstück möchten wir gerne einen Rundgang durch die Stadt machen, aber nach dem die Kinder neue Buntstifte in ihren Schuhen gefunden haben, wollen sie unbedingt erst einmal malen. Cris bleibt mit den Kindern zu Hause und Bohdana geht alleine auf den Streifzug durch Chisinaus Innenstadt.
Während die Kinder malen stolpert Cris bei der Planung der kommenden Tage über einen Tagesausflug nach Transnistrien, einen nicht anerkannten Staat mit de-facto-Regime auf dem Gebiet der Republik Moldau. Er würde die Städte Bender und Tiraspol gerne anschauen, aber ungern mit dem ganzen Auto und Familie in ein Gebiet einreisen, vor dem das Auswärtige Amt warnt. Der Tagesausflug wäre nichts für die Kinder, da dieser hauptsächlich aus Autofahren und Stadtrundgängen besteht. Am Nachmittag sprechen wir uns ab und beschließen, dass Cris an dem Tagesausflug am Freitag teilnimmt und Bohdana in dieser Zeit mit den Kindern die Spielplätze in Chisinau unsicher macht.
Nach dem Mittagessen lassen sich die Kinder doch noch zu einem Spaziergang zum Weihnachtsmarkt überreden. Johann und Ruben fahren Karussell und dürfen sich jeweils einen Lolli aussuchen. Anschließend probieren wir das La Placinte aus, das unser Vermieter uns empfohlen hat. Das Restaurant ist Teil einer Kette, die sich auf moldawisches Essen spezialisiert hat. Es gibt eine riesige Spielecke für Kinder und so können wir ein leckeres landestypisches Essen genießen (auch die Kinder finden etwas für sich). Da die Kinder auch nach dem sie fertiggegessen haben gut beschäftigt sind, können auch wir Erwachsenen in Ruhe essen und sogar noch einen Nachtisch bestellen.
Am nächsten Tag fahren wir aus Chisinau etwas raus und besichtigen die berühmten Weinkeller von Cricova. Wir können uns einer zweistündigen Führung durch das Tunnelsystem anschließen, das insgesamt aus über 120 km Stollen besteht und in dem Wein und Sekt (nach Art der Champagne) hergestellt und gelagert werden. Auf Grund der optimalen Bedingungen in den Stollen, liegt hier auch die nationale moldawische Weinsammlung mit edelsten Tropfen aus aller Welt. Die Kinder machen gut mit, da die Führung auch für sie kurzweilig ist: Immerhin gibt es ein unterirdisches Kino, eine unterirdische Kapelle und viele interessant gestaltete Säle zur Weinverkostung für unterschiedlich große Gruppen. Durch die Tunnel fahren wir mit einem Elektrogolfcart zwischen riesigen Fässern und Tanks hindurch, was für die Kinder natürlich ebenfalls toll ist. Am Ende kann Cris noch ein paar Flaschen Wein und Sekt kaufen und dann geht es wieder in Richtung Chisinau.
Auf dem Rückweg beginnt es zu schneien. Die Kinder wollen unbedingt wieder in das Restaurant vom Vorabend. Und nach dem Essen reicht der Schnee für eine kleine Schneeballschlacht. Es sieht richtig schön und weihnachtlich aus.
Am nächsten Morgen ist Chisinau tief verschneit. Cris wartet vor einem Cafe gegenüber darauf, für die Tour nach Transnistrien abgeholt zu werden. Trotz Wintereinbruchs stockt der Verkehr nur wenig und der Guide ist relativ pünktlich. Neben Cris nehmen noch ein Italiener und eine US-Amerikanerin an der Tagestour teil. Nach einer Stunde sind wir an der „Grenze“. Das de-facto-Regime hat einen Grenzposten zur „Pridnestrowischen Moldauischen Republik“ aufgestellt, hier werden unsere Pässe kontrolliert. Leider bekommen wir hier keinen Stempel, sondern nur eine sogenannte Migrationskarte, die optisch und haptisch eher einem Kassenzettel gleicht.
Unsere erste Station ist Bender, die zweitgrößte transnistrische Stadt, die hauptsächlich von Moldawiern bewohnt wird und im traditionell Moldawischen Teil Transnistriens liegt. Zuerst schauen wir uns eine Gedenkstätte für die Gefallenen der Weltkriege und des Bürgerkriegs an. Danach gehen wir Geld wechseln. Die lokale Währung, der transnistrische Rubel, kann nur in Transnistrien gewechselt werden und ist aktuell das einzig zugelassene Zahlungsmittel. Internationale Kreditkarten funktionieren in Transnistrien nicht, da der Staat von keinem anderen Staat anerkannt wird und somit nicht an das internationale Zahlungssystem angeschlossen ist.
Wir schauen uns in Bender noch den Bahnhof und die Festung mit den darin befindlichen Museen an, die an die Bedeutung der Festung für verschiedene Herrscher erinnert. Der Dnister, an dem Bender liegt, war eine Zeit lang die Grenze zwischen dem Osmanischen Reich und dem russischen Zarenreich.
Danach fahren wir weiter über den Dnister in Richtung Tiraspol. Dieser Landesteil gehörte ursprünglich mal zur Ukrainischen Sowjetrepublik und wurde dann im Zuge einer Gebietsreform der Moldawischen Sowjetrepublik zugeschlagen, die dafür ihre Küstengebiete und Häfen an die Ukraine abgeben musste. Bis heute ist dieser Landesteil vor allem von Ukrainern und Russen bewohnt und das Russische ist die vorherrschende Sprache.
Im Gegensatz zu allen von uns bisher bereisten Staaten des früheren „Ostblocks“ wurde in Transnistrien nicht mit alten Traditionen gebrochen, diese aber interessanterweise mit einer modern anmutenden Innenstadtplanung verbunden. Hier gibt es noch die Lenin- und die Gagarin-Straße, Hammer und Sichel sieht man regelmäßig und es gibt noch mehrere Lenin-Büsten – unter anderem vor dem Rathaus und dem Sowjet-Haus. An letzterem werden Menschen aus Tiraspol, die sich besonders verdient gemacht haben, mit einer Porträtgalerie gewürdigt. Es gibt eine Galerie der sozusagen Allzeitbesten und eine der Besten des Jahres. Wir gehen zum Mittagessen in ein Nostalgierestaurant, das an die Sowjetzeit erinnert: mit sowjetischen Gerichten und allerlei Devotionalien. Gleichzeitig ist die Innenstadt mit viel offenem Raum, einer großen Springbrunnenanlage, vielen Parkanlagen und Spielplätzen schön gestaltet und soll – laut unserem Guide – insbesondere für junge Familien attraktiv sein. Im Stadtzentrum wehen die Fahnen der Staaten, die Transnistrien anerkannt haben und die sich zusammen mit Transnistrien in der Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten organisiert haben: Abchasien, Südossetien und Arzach (Bergkarabach). Gegen Abend fahren wir wieder zurück nach Chisinau. An der Grenze müssten wir eigentlich die Migrationskarten abgeben, aber unser Guide fragt freundlich, ob wir diese als Souvenir behalten dürfen und so bekommen wir sie wieder zurück.
Bohdana und die Kinder haben den Tag auf verschiedenen Spielplätzen verbracht, haben im Schnee gespielt, waren nochmal auf dem Weihnachtsmarkt und sind Karussell gefahren und haben noch etwas Zeit in der Wohnung verbracht.
Nachdem Cris wieder da ist, möchten die Kinder erneut in unser „Stammrestaurant“ und wir probieren uns weiter durch die moldawische Küche. Wir gehen noch eine Runde durch den Supermarkt und nach einer letzten kleinen Schneeballschlacht gehen wir zurück in unsere Wohnung und bereiten uns auf die letzte Etappe unserer Reise vor, auf die wir uns dann am nächsten Morgen begeben.
Unser "Hausspielplatz" liegt direkt neben ...
... der Kathedrale von Chisinau.
Das Café gegenüber ist adventlich dekoriert.
Wir bekommen den zweiten Wintereinbruch auf unsere Tour und genießen Chisinau in weiß.
Der Nikolaus findet uns sogar hier.
In Chisinau sind nicht alle Kirchen Prunkbauten.
In Chisinaus Stadtzentrum finden sich auch einfache und unverbaute Straßenzüge.
Markt in Chisinau
Eigentlich ein "Spielplatz für Erwachsene", aber wenn es denen zu kalt ist, nutzen unsere Kinder die Gelegenheit.
Immer wieder sehen wir Menschen, die Tauben füttern.
Das Stollensystem von Cricova erstreckt sich über 120 km.
Wir werden mit einem überdimensionalen Golfkart ...
durch die Tunnel gefahren.
Hier wird unter anderem Sekt nach Art der Champagne hergestellt, der lokal auch als solcher verkauft werden darf.
Jede Flasche wird einzeln geprüft bevor sie das Lager verlässt.
In den Stollen von Cricova gibt es mehrere Säle ...
... für Verkostungen, ...
... eine Kirche ...
... und neben einem Museum ...
... auch die nationale Moldauische Weinsammlung.
Während Cris sich in Transnistrien herumtreibt, macht Bohdana mit den Kindern eine Schneeballschlacht, ...
.... oder die Kinder mit Bohdana?
Anschließend geht es jedenfalls zum Weihnachtsmarkt.
Cris' Migrationskarte für die Pridnestrowische Moldauische Republik.
In Bender sind wir die ersten Besucher des Tages auf dem Soldatenfriedhof.
Der Bahnhof von Bender ist seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine verlassen, ...
... da die Zugverbindung Chisinau - Bender - Tiraspol - Odessa nicht mehr bedient wird.
Die Burg von Bender liegt ...
... hoch über dem Dnister, dem ehemaligen Grenzfluss.
Eine der vielen Lenin-Büsten in Tiraspol steht vor dem Sowjet-Haus, ...
... vor dem besonders verdiente Bürger des Jahres und ...
... und verdiente Bürger Tiraspols generell mit einer Portraitgalerie gewürdigt werden. Unser Guide erzählt uns, dass dies in allen Sowjet-Staaten üblich war.
Wir bekommen ein "sowjetisches Mittagessen".
In Tiraspol gibt es eine komplette Miniaturstadt, die vor allem von Kindern gern bespielt wird.
Direkt daneben fließt der Kolkotovy, an dessen Ufern sich bei wärmerem Wetter die einheimischen tummeln.
Eine besondere Beziehung hat die Stadt zu Katharina der Großen unter deren Herrschaft Tiraspol eine erste Blütezeit erlebte und seinen heutigen Namen bekam.
Gedenkstätte für die Gefallenen des Bürgerkriegs.
Insgesamt zeigt sich Tiraspol als interessante Mischung aus Sowjet-Nostalgie einerseits und moderner, lebensfreundlicher Stadt andererseits.
09. - 14.12.2023 - 28. Etappe
Start: Park & Pedestrian zone apartment, Chisinau, Republik Moldau
Ort 1: Casa Dulce Casa, Sucevita, Rumänien
Ort 2: Hanu Lui Gica, Satu Mare, Rumänien
Ort 3: I love spa, Budapest, Ungarn
Ziel: zu Hause, Maintal, Deutschland
Wir fahren im immernoch schön verschneiten Chisinau los und weiter durch die weißen Hügel der Republik Moldau bis zur Grenze nach Rumänien, unserer letzten Zollgrenze. Die Ausreise erfolgt nach kurzer Wartezeit problemlos. Leider gibt es an der Grenze und auch im Duty Free Shop keine Toiletten, so dass wir Ruben dann doch mal wieder eine Windel anziehen müssen. Bei der Einreise nach Rumänien geben wir mal wieder unseren Wein an, der aber auch hier in der angegebenen Menge niemanden wirklich interessiert, dafür werden wir intensiv nach Zigaretten befragt und auch ein Blick ins Auto geworfen. Anschließend fahren wir weiter.
Unsere Mittagspause machen wir an einer Tankstelle, wo wir auch wieder unsere Maut für Rumänien bezahlen. Weiter geht es durch das tief verschneite Nordrumänien. Wir hoffen, dass wir es noch bis zum Kloster Voronet schaffen, das wir uns als eines der berühmten Moldauklöster anschauen wollen. Tatsächlich schaffen wir es, bei Einbruch der Dunkelheit das Kloster noch geöffnet vorzufinden. Die Kinder haben keine Lust auf Kirche, also geht erst Bohdana und dann Cris hinein. Es lohnt sich, denn das Kloster ist von innen und außen wunderschön bemalt.
Weiter geht es. Jetzt brauchen wir eine Unterkunft für die Nacht und etwas zu essen. Leider haben die Gasthäuser an denen wir vorbeikommen geschlossen und so fahren wir weiter bis Sucevita, wo wir ein weiteres Moldaukloster anschauen möchten und wo wir kurz vor dem Kloster eine geöffnete Pension finden – wir sind die einzigen Gäste. Wir lassen uns noch ein Restaurant empfehlen, das genau neben dem Kloster liegt und so können wir gleich auskundschaften, wo wir am nächsten Tag hinmüssen.
Am nächsten Morgen machen wir ein kurzes Frühstück und schauen uns das Kloster Sucevita an, auch dieses lohnt sich sehr. Die Kinder kommen dieses Mal wieder mit und freuen sich auch über die schönen Bilder und darüber, dass sie Opferkerzen anzünden dürfen. Wir möchten zügig weiter, da wir überlegen, ob wir es eventuell sogar heute noch bis Ungarn schaffen können, so langsam zieht uns die Heimat doch an.
Auf dem Weg liegt allerdings noch ein Moldaukloster, in dem gerade ein Gottesdienst stattfindet. Ein kurzer Halt ist dennoch drin – weiter geht’s. Eines möchten wir in Nordrumänien noch sehen: Eine der berühmten Holzkirchen von Maramures. (Wir haben ja noch nicht so viele Kirchen gesehen…) Wir kommen im letzten Tageslicht bei der Holzkirche von Ieud Deal an. Leider ist die Kirche geschlossen, aber wir schauen sie von außen an und schauen durch ein Fenster ins Innere der Kirche. Wir haben Glück, denn die Frau, die den Schlüssel für die Kirche hat, sieht uns, nimmt sich etwas Zeit und fragt, ob wir die Kirche nicht auch von Innen sehen möchten – ein Glück! Die Kirche ist von innen sehr schön bemalt und ausgestattet, durch das andere Baumaterial und einen völlig anderen Malstil unterscheidet sie sich in der Wirkung sehr deutlich von all den anderen Kirchen, die wir bisher gesehen haben.
Wir fahren noch an zwei weiteren Holzkirchen vorbei, finden aber keine geöffnet vor. Wir entscheiden uns fürs Weiterfahren, da wir bestimmt noch einmal nach Rumänien kommen möchten und lieber dann mit frischerem Kopf die Holzkirchen nochmal ansteuern können. Wir fahren weiter und finden in der Nähe einer Skipiste ein geöffnetes Restaurant, in dem wir zu Abend essen.
Eigentlich wollten wir es noch bis Ungarn schaffen, aber die Kinder möchten nicht im Auto schlafen und sind quengelig, so entscheiden wir uns, in Satu Mare kurz vor der Grenze ein Hotel zu suchen und zu übernachten.
Am nächsten Tag schaffen wir es dann bis Budapest, wo wir für drei Nächte eine Ferienwohnung direkt hinter dem Thermalbad Gellert nehmen. Cris kennt die Stadt schon ein wenig („wie Wien nur in schön“), für Bohdana und die Kinder ist sie neu. Die Teilnahme am Street Art Walk scheitert daran, dass die Führung ausfällt, so planen wir um und nach einem Langos auf dem Weihnachtsmarkt nehmen wir an einer allgemeinen Führung durch Pest teil. Die Free Tour hier ist für unseren Geschmack etwas zu verkäuferisch, aber am Ende haben wir ein paar schöne Ecken gesehen und einige interessante Episoden gehört. Da wir viel durch Fußgängerzonen gehen, können sich die Kinder recht frei bewegen und machen die Stadtführung gut mit. Nach dem Mittagessen möchten die Kinder dann endlich mit dem Riesenrad fahren, was wir gemeinsam machen. Anschließend gehen wir noch auf einen Spielplatz und dann nach Hause.
Für den zweiten Tag haben wir den Kindern Museen versprochen um sie aus dem Haus zu locken. Zuerst haben wir uns die Renoir-Ausstellung im Museum of Fine Arts Budapest angesehen und sind dann weiter in das Naturwissenschaftliche Museum gefahren. Erwartungsgemäß hat es Ruben in der Ausstellung besser gefallen, während Johann das Naturwissenschaftliche (eigentlich eher Naturhistorische) Museum mehr zugesagt hat. Danach sind wir noch ein wenig mit der Straßenbahn gefahren: Zuerst zum Ostbahnhof, anschließend entlang des Donauufers zum Westbahnhof und dann über die Donau und auf der Buda-Seite zurück nach Hause.
Nach unserer letzten Nacht auf Reise heißt es ein letztes Mal Auto packen und alles verstaut bekommen. Wir verlassen Budapest und fahren zum Mittagessen nach Bratislava. Das Essen verbinden wir mit einem Bummel durch die Altstadt und mit einem Kurzbesuch auf dem Weihnachtsmarkt, dann geht es weiter.
An der Österreichischen Grenze ist es ein ganz seltsames Gefühl beim Vignettenkauf plötzlich auf Deutsch angesprochen zu werden und auch beim Abendessen kurz vor der deutschen Grenze bemerken die Kinder erstaunt, dass der Wirt und die anderen Gäste Deutsch sprechen. Kurz nach dem Abendessen überqueren wir die deutsche Grenze und die Kinder schlafen ein. Um Viertel vor Zwölf erreichen wir schließlich unser zu Hause in Maintal.
Während Ruben tief und fest schläft und sich einfach ins Bett tragen lässt, wacht Johann bei der Ankunft direkt auf. Während die Erwachsenen das Auto ausladen, geht Johann zuerst zu seinem großen Feuerwehrauto und zu seinem großen Müllwagen und bespielt anschließend der Reihe nach alles, was wir im Wohnzimmer haben.
Gegen zwei Uhr nachts ist das Auto ausgepackt, betankt (war gerade „günstig“) und geparkt. Der Kilometerstand verrät uns, dass wir in den vergangenen sechs Monaten und acht Tagen 22.237 km gefahren sind. Wir überzeugen Johann mit uns ins Bett zu kommen und gehen schlafen.
Am nächsten Morgen wachen wir gemeinsam auf. Johann und Ruben gehen direkt runter ins Wohnzimmer und während wir das Frühstück vorbereiten ruft Ruben: „Boa, ein Gabelstapler! Wahnsinn, wie viel Zeug hier ist!“
Wir verlassen die Republik Moldau ...
... und fahren durch das winterliche Nordrumänien.
Das besondere der Moldauklöster ist die Bemalung auch von außen. Beim Kloster Voronet ...
... sind die Fresken auf der Wetterseite allerdings nur noch teilweise zu erkennen.
Der Blick vom Parkplatz unserer Unterkunft in Sucevita.
Das Kloster Sucevita ...
... gehört ebenfalls zu den acht Moldauklöstern, ...
... die ins Weltkulturerbe aufgenommen wurden.
Die Kirchen sind auch von Innen schön bemalt, allerding darf man nur von außen fotografieren.
In den Moldauklöstern dürfen heute zum Schutz der Fresken keine Opferkerzen mehr angezündet werden, es gibt entsprechende Angebote im Freien neben den Kirchen.
Das Kloster Moldovita konnten wir nur von außen anschauen, da gerade ein Gottesdienst stattfand.
Die Kirchen sind erstaunlich schmal.
Weiter geht es durch Rumäniens Norden in Richtung Westen.
Immer wieder fallen uns die schön bemalten und verzierten Häuser in den Ortschaften entlang unseres Weges auf.
Abwechslungsreich ist auch die Kirchenarchitektur.
Holz ist hier ein wichtiger Baustoff, ...
... auch die Kirchen sind hier oft aus Holz gebaut.
Die Bemalung der Kirche Ieud Deal ...
... unterscheidet sich stilistisch von allem, was wir bisher gesehen haben.
Es wird dunkel und leider sind die Kirchen geschlossen. So bleibt uns nur der Blick von außen und ...
... durch die Fenster.
Ungarn begrüßt uns mit trübem Regenwetter.
Unsere Ferienwohnung liegt in der Nähe der Szabadsag Hid, ...
... direkt hinter dem berühmten Gellert-Thermalbad.
Das Wahrzeichen Budapests ist die Szent Istvan Basilika. Neben den klassizistischen Gebäuden musste das kommunistische Regime dringend die eigene bauliche Handschrift einfügen.
Der Blick über die Donau an das Budaer Ufer mit Fischerbastei und Matthiaskirche.
Für unsere Jungs ist natürlich das Riesenrad das Highlight des Tages.
Die Rolltreppen der Metro in Budapest sind steil, lang und fahren im Gegensatz zu anderen uns bekannten Städten rasant schnell.
Die Renoir-Ausstellung können unsere Kinder genießen, so lange wir nicht zu lange bleiben.
Chimneycakes und Metro fahren - so macht Stadtbesichtigung auch (unseren) Kindern Spaß.
Die Eingangshalle des Naturwissenschaftlichen Museums.
Budapests Ostbahnhof Keleti palyarudvar.
Bald ist auch in hier Weihnachten.
Budapests Westbahnhof Nyugati palyaudvar.
Der Blick von Buda aus auf das Parlament.
Am Abend ist die Fahrt mit der Tram entlang der Donau besonders schön.
Unseren letzten Stadtbummel für diese Reise ...
... machen wir durch Bratislava, wo wir zu Mittag essen.
Kirche der Erhebung des heiligen Kreuzes und Kirche der Verkündigung in Bratislava.
Auf dem Rathausplatz laufen wir noch kurz über den Weihnachtsmarkt.
Auf dem Weg zurück zum Auto kommen wir an Cumil vorbei.
Es ist schon dunkel als wir unsere letzte Grenze für diese Fahrt passieren.
Um Viertel vor Zwölf sind wir zu Hause.
Während Ruben einfach weiterschläft, ...
... wacht Johann auf den letzten Metern auf und muss zu Hause erstmal seine beiden großen Fahrzeuge begrüßen und auch die anderen Spielsachen und Bücher begrüßen.
Am ersten Tag zu Hause wird erstmal erforscht, was alles an Spielzeug da ist.